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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 19.05.2020Bei Giacomo PucciniDer große italienische Komponist Giacomo Puccini, Schöpfer von Opern wie Tosca, La Boheme oder Madame Butterfly, war 1920 62 Jahre alt. Immer noch sehr produktiv war sein letztes umfangreicheres Werk erst zwei Jahre zuvor an der Metropolitan Opera in New York uraufgeführt worden. (Tryptichon aus den Einaktern Il tabarro (der Mantel), Suor Angelica (Schwester Angelika) und Gianni Schicchi). Wie es bis heute üblich ist, empfing er hin und wieder bei sich Journalisten, so auch den Korrespondenten des Berliner Tageblattes Hanns Warning, der in der Ausgabe vom 19. Mai von seinem Gespräch mit Puccini berichtet. Darin geht es nicht zuletzt um dessen Verhältnis zur deutschen Musikszene und um die Aussicht auf kommende Puccini-Aufführungen im Deutschen Reich. Gelesen von Frank Riede.
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Folge vom 18.05.2020Deutschnationaler StudententerrorDie Freiheit von Lehre und Forschung ist ein hohes Gut. Wissenschaft sollte sich nicht nach dem Parteibuch richten. Dass extreme Gruppierungen das anders sehen und durch Gewalt und Sabotage eine bestimmte politische Linie in universitären Veranstaltungen durchzudrücken suchen, ist allerdings kein ganz neues Phänomen. Am 18.5.1920 berichtet die Vossische Zeitung von einem entsprechenden Vorfall an der Frankfurter Universität: die deutschnationale Studentenschaft hatte versucht, die Antrittsvorlesung des Rechtswissenschaftlers, SPD-Mitglieds und engagierten Gegners der Todesstrafe Hugo Sinzheimer durch lautstarke Störungen zum Abbruch zu bringen. Gelesen von Paula Leu.
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Folge vom 17.05.2020Extremes Wahlergebnis in Braunschweig und DanzigAm 17. Mai 1920 standen die Ergebnisse zweier lokaler Wahlen fest. Bei der Braunschweiger Landesversammlung blieb das Verhältnis zwischen „rechten“ und „linken“ Parteien ungefähr gleich. Allerdings verzeichneten die Parteien rechts außen sowie die USPD und die Kommunisten am linken Rand enorme Zuwächse, während die „Mitte“ massiv verlor. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der Wahl zum Volkstag in Danzig. Nicht nur die Vossische Zeitung nahm in ihrer Wahlanalyse an, dass diese Tendenz hin zu den Extremen auch bei den im Juni anstehenden Reichstagswahlen von Bedeutung sein würde. Es liest Frank Riede.
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Folge vom 16.05.2020Die Stimmung in MailandAufgrund des Krieges und der Wirren und Nöte der Nachkriegszeit waren touristische Reisen in europäische Staaten nicht an der Tagesordnung. Umso neugieriger macht sich der Kolumnist der Vossischen Zeitung Emil Thieben auf den Weg nach Mailand, um seine dortigen Eindrücke mit seinen Erinnerungen aus Vorkriegszeiten abzugleichen. Am 16. Mai 1920 schreibt er dann über neue Uniformen der italienischen Polizeieinheiten, über neue Bauprojekte und allgemein über die Stimmung in der Stadt. Hoffen wir, dass es auch heute, für uns bald wieder möglich sein wird, sich vor Ort in Mailand umzuschauen. Es liest Frank Riede.