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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
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Folge vom 05.03.2020Wilhelmina schützt WilhelmNach seiner Abdankung als Kaiser floh Wilhelm II. nach Holland, wo ihm die Königin der Niederlande Wilhelmina Exil gewährte. Wiederholt forderten die Entente-Mächte eine Auslieferung im Rahmen der Verfolgung von Kriegsverbrechern. Die Regierung der Niederlande, die “Regierung Ihrer Majestät”, verweigerte diese jedoch beharrlich. Der Artikel des Berliner Tageblatts vom 5. März zitiert weite Teile der offiziellen Antwortnote auf ein weiteres Auslieferungsgesuch der Entente. Gelesen von Frank Riede.
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Folge vom 04.03.2020Die Neuordnung PalästinasDas wohl wichtigste Ziel der auf dem ersten Zionistenkongress in Basel 1897 gegründeten zionistische Weltorganisation war die Errichtung einer nationalen Heimstätte für Juden in Palästina. Auch die Tagung des Großen Aktionskomitees im Februar 1920 in London bekräftigte diese Politik. Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches mit Ende des 1. Weltriegs rechnete man in der Organisation fest mit der Vergabe des Völkerbundmandates an England, von dem man sich wiederum die Unterstützung des Zionismus erwartete. Am 4.3. berichtet die Deutsche Allgemeine Zeitung in einem Beitrag von der Konferenz des Aktionskomitees über die Neuordnung Palästinas. Gelesen von Paula Leu.
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Folge vom 03.03.2020Ungarns Abschied von der DemokratieVon März bis November 1919 bestand in Ungarn eine kurzlebige Räterepublik. Nachdem diese unterging, wurde Ungarn ein zunehmend autoritärer rechtskonservativer Staat. Das Parlament wählte den an der Zerschlagung der Räterepublik maßgeblich beteiligten Admiral Miklos Horthy zum Reichsverweser, wovon der Berliner Börsen-Courier am 3. März berichtet. Damit waren alle Hoffnungen auf ein demokratisches Ungarn vom Tisch. Formal immer noch ein Königreich, das auf die Rückkehr der Habsburger wartete, führte Horthy Ungarn autokratisch bis in den Zweiten Weltkrieg hinein – an der Seite Nazi-Deutschlands. Es liest Frank Riede.
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Folge vom 02.03.2020Das Schweigen der KüheWas man im Herbst noch hinzunehmen geneigt ist, wird im Frühjahr jedes Jahr auf’s Neue zur bösen Überraschung: die Zeitumstellung. Dabei gibt es die Diskussion über die Sommerzeit seit ihrer Einführung im Kriegsjahr 1916. Als sie drei Jahre später direkt wieder abgeschafft wurde, blieben die Debatten hitzig. Nicht zuletzt aus volkswirtschaftlicher Perspektive sei die bestmögliche Nutzung natürlichen Tageslichts absolut notwendig. Am 2.3. 1920 druckt so auch die Berliner Morgenpost ein starkes Plädoyer für die schnellstmögliche Verabschiedung eines Sommerzeitgesetzes durch die Nationalversammlung. Es liest Paula Leu.