
Comedy & KabarettWirtschaft
Nur für Gewinner Folgen
Der satirische Wirtschaftspodcast mit Chin Meyer und Timo Wopp. Jede Woche machen die beiden Kabarettisten sich auf die Suche nach aktuellen Gewinnern. Dabei befinden sie sich nicht nur im Wettbewerb mit dem Kapitalismus-Wahn, sondern auch miteinander. Ihr Motto: Neoliberal ist, wenn man trotzdem lacht – und zwar höhnisch! Eigentlich hätte alles so schön sein können: Timo Wopp und Chin Meyer sind männlich, weiß, heterosexuell und gebildet – kurz: Gewinner! Jedenfalls bis neulich. Doch seit neuestem sind alte, weiße Männer nicht mehr die „It-Girls“ des Kapitalismus – sie stehen mit dem Rücken zur Wand ihrer Einfamilienhäuser und kämpfen gegen den Verlust ihrer Bedeutung und ihrer steueroptimierten Gewinne. Meyer und Wopp pilgern durch die Untiefen der Wirtschaftswelt, immer auf der Suche nach dem „Gewinner-Gen“. Dabei stehen sie trotz vorgespielter Gemeinsamkeit in scharfer Konkurrenz, denn mit dem Gewinnen ist es wie bei „Highlander“: Es kann nur einen geben! Chin: www.chin-meyer.de Timo: www.timowopp.de
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Folge vom 27.04.2022Ep. 41 - Pimp dein Erbe!Arbeiten ist eine sehr altmodische Form der Vermögensbildung, und wer bei der Auswahl seiner Eltern nicht richtig aufpasst, hat seinen ersten Karriereschritt schonmal versaut. Doch jetzt gibt es endlich die Möglichkeit, diese erste Kerbe im Lebenslauf, nämlich in die falsche Familie geboren worden zu sein, auszumerzen. Denn Timo Wopp hat ein Start-Up gegründet, welches ein sog. GenCoaching anbietet, wodurch der Genpool eines x-beliebigen Menschen nachweislich so verändert werden kann, dass er anschließend eindeutig einem bestimmten Milliardär zuzuordnen ist. Das ist der Booster für dein Erbe! Für eine erste Finanzierungsrunde wird gerade Geld über die Elizabeth Holmes Stiftung für soziale Gerechtigkeit eingesammelt. Wer jetzt nicht weiß, wer Elizabeth ist, und daher diesen Gag nicht versteht, muss sich nicht grämen. Wird ja im Podcast alles erklärt. Aber Elizabeth Holmes, das wegen manipulierten Bluttests tiefgefallene Tech-Wunderkind aus dem Silicon Valley, war mal das, was Kevin Lehmann aus Karlsruhe heute ist: milliardenschwer. Wer wiederum dieser Kevin ist, wussten die beiden Protagonisten bis letzte Woche auch nicht, doch dann erschien Kevin plötzlich als jüngster Milliardär der Welt auf der Forbes Liste. Und so viel sei an dieser Stelle verraten: Kevin wird kein GenCoaching in Anspruch nehmen müssen. Doch es geht in diesem Podcast noch um soviel mehr. Deswegen hier die Gewinnererkenntnisse im Schnelldurchlauf. - Besitz ohne Verantwortung ist geil. - Dass Elon Musk Twitter übernimmt, ist ein reiner Frustkauf, nur weil er an der Tür vom Berghain abgewiesen wurde. - Nestlé übernimmt nach Ankerkraut auch noch Greenpeace, DIE LINKE und die KP Chinas. - Anne und Stefan Lemcke von Ankerkraut wiederum zeigen, dass es beim Neoliberalismus um das richtige Gefühl hinter den Dingen geht. - Gerhard „Mea culpa ist nicht mein Ding“ Schröder hat ja den Neoliberalimus erfunden, weswegen die SPD genau diese ja auch immer wieder so hervorragend umsetzt. Zuletzt erst unter Beweis gestellt von Schwesig, Sellering & Co. bei der von Gazprom-finanzierten Klimastiftung rundum Nordstream.
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Folge vom 20.04.2022Ep. 40 - Becker, Spiegel und die Leimener SchuleMit dieser langersehnten vierzigsten Folge melden sich Chin Meyer und Timo Wopp endlich zurück aus ihrer Kreativpause und liefern sich gleich mal einen Battle darin , wer das Wort Neoliberalismus öfter verwendet. Denn im Auftrag von eben diesem sind sie nach wie vor unterwegs und gehen gewohnt engagiert zur Sache. Egal ob Boris Becker, Andrea Tandler, Elon Musk oder Anne Spiegel; es geht immer darum, in den Gewinner:innen der Woche das ultimative Gewinner-Gen zu identifizieren. Und das ist im Neoliberalismus ganz eng mit dem Aspekt der Verantwortung verbunden. Denn Verantwortung zu übernehmen, heißt in diesem Glaubensmodell, den Satz zu sagen: Ich übernehme die Verantwortung. Nicht mehr und nicht weniger. Echte Konsequenzen zu ziehen oder gar das Bedürfnis zu verspüren, den angerichteten Schaden begleichen zu müssen, sind romantisch verklärte Vorstellungen aus einer von Altruismus versifften Welt, in der es keine echten Gewinner geben kann. Außerdem darf man sich niemals dazu hinreißen lassen, für sein Verhalten Begründungen zu liefern, denn Begründungen machen einen immer angreifbar. Außer natürlich man verfügt über eine ultimative Killer-Begründung wie Boris Becker, die einen ein Leben lang von der lästigen Last der Verantwortung befreit. In Bobelles Fall ist es die Last des frühen Ruhms, die es ihm unmöglich macht, sich wie ein normaler Mensch zu verhalten. Sonstige Erkenntnisse: Nicht Korruption, sondern die gute alte Überforderung ist ein Grund zurückzutreten. Frauen in Führungsposition sind ok, solange sie aus adligem Hause kommen oder über sonstige Erfahrungen mit Personal verfügen. Und: Carsten Maschmeyer hat ein Kinderbuch geschrieben. Halleluja! We are back in Business.
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Folge vom 02.03.2022Ep. 39 - TaekwondoDie geopolitische Weltlage lässt einem keine andere Wahl, als auch in einem Gewinner-Podcast endlich mal ausführlich über Loser und Loser:innen zu reden. Und davon gibt es in diesen Tagen ja so einige. Explizit wird hier nicht über Verlierer gesprochen, denn das wäre alles andere als lustig. Loser hingegen bieten aufgrund ihrer erbärmlichen Lächerlichkeit auch in Krisenzeiten hervorragendes Satirematerial. Von Gerhard Schröder, der es in seiner Bedeutungslosigkeit noch nicht mal auf eine Sanktionsliste geschafft hat, über jammernde Oligarchen, die sich in Selbstmitleid ergehen, bis zu Sahra Wagenknecht, bei der nicht nur ihr Erscheinungsbild als „schlicht“ beschrieben werden kann. Immerhin bilden ihre Aussagen zum Umgang mit der Ukraine und Russland auf bittere Art und Weise einen eleganten Übergang auf die eigentliche Basis all unserer Probleme: Kolonialismus und Imperialismus. Hier schlägt Chin Meyer in kürzester Zeit vom Römischen Reich über Haiti nach China einen mehr als nur erkenntnisreichen Bogen. An den Grundregeln hat sich in den letzten Jahrhunderten scheinbar nichts geändert: fall irgendwo ein, unterdrücke mit brutaler Gewalt und lass dich fürstlich entlohnen, wenn du wieder gehen sollst. Zeit, auch in der westlichen Welt so einiges aufzuarbeiten und auszugleichen. Mit dieser Erkenntnis verabschieden sich die beiden Protagonisten in eine für diese Zeit angemessene Kreativpause, um sich alsbald zurückzumelden.
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Folge vom 23.02.2022Ep. 38 - 27.680 EuroWas haben Wolfgang Ischinger und Franz Beckenbauer gemeinsam? Beide haben ihr Ehrenamt zu Gold gemacht. Und so heißt es auch für die beiden Winnertypen in diesem Podcast: bloß keine Beratungsfirma gründen, eigene Fonds auflegen oder in Krypto investieren, sondern ganz schnell nach ehrenamtlichen Tätigkeiten Ausschau halten. Denn hier scheint die Rendite immer noch die beste zu sein. Der Beste aller Zeiten wiederum war immer schon Dieter Bohlen, zumindest in seiner Selbstwahrnehmung, was ihn bereits 2008 dazu veranlasste einen Ratgeber zu schreiben. „Der Bohlenweg“ heißt das gute Stück zum Thema Erfolg, mit dem sensationellen Untertitel „Planieren statt Sanieren“. Ein Buch voll „ehrlicher“ Erfolgsgeheimnisse und randvoll mit fragwürdigen Frauenbildern. Im Gegensatz dazu sind Bilder mit Frauen bei der Münchner Sicherheitskonferenz ja offensichtlich Mangelware, was in der letzten Woche zu einem vorprogrammierten Shitstorm führte. Aber hieß es in München wirklich „Null Prozent ist doch auch ne Frauenquote“? Chin Meyer kennt die genauen Hintergründe zur Entstehung des frauenbefreiten Fotos, und die sind ähnlich überraschend wie die Wendung in dieser Folge. Die wird nämlich ab Minute 17 mit Greenflation und dem Irrsinn so mancher Inflationsdebatte erstaunlich inhaltslastig. Aber keine Sorge: inhaltliche Schwere hält die beiden Protagonisten nicht davon ab, wie gewohnt zu kalauern, Palladium und Rhodium für angesagte Partydrogen zu halten und die echte, inhaltliche Aufarbeitung von Wirtschaftsthemen weiterhin den Kollegen vom hervorragenden Podcast „Wohlstand für Alle“ zu überlassen. Aufzeichnung war ein tatsächlicher Einmarsch Russlands in die Ukraine nicht abzusehen.