
Comedy & KabarettWirtschaft
Nur für Gewinner Folgen
Der satirische Wirtschaftspodcast mit Chin Meyer und Timo Wopp. Jede Woche machen die beiden Kabarettisten sich auf die Suche nach aktuellen Gewinnern. Dabei befinden sie sich nicht nur im Wettbewerb mit dem Kapitalismus-Wahn, sondern auch miteinander. Ihr Motto: Neoliberal ist, wenn man trotzdem lacht – und zwar höhnisch! Eigentlich hätte alles so schön sein können: Timo Wopp und Chin Meyer sind männlich, weiß, heterosexuell und gebildet – kurz: Gewinner! Jedenfalls bis neulich. Doch seit neuestem sind alte, weiße Männer nicht mehr die „It-Girls“ des Kapitalismus – sie stehen mit dem Rücken zur Wand ihrer Einfamilienhäuser und kämpfen gegen den Verlust ihrer Bedeutung und ihrer steueroptimierten Gewinne. Meyer und Wopp pilgern durch die Untiefen der Wirtschaftswelt, immer auf der Suche nach dem „Gewinner-Gen“. Dabei stehen sie trotz vorgespielter Gemeinsamkeit in scharfer Konkurrenz, denn mit dem Gewinnen ist es wie bei „Highlander“: Es kann nur einen geben! Chin: www.chin-meyer.de Timo: www.timowopp.de
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Folge vom 19.01.2022Ep. 33 - AusblickDirekt nach dem Rückblick auf 21 folgt mit dieser Episode vom 20.1. schon der Ausblick auf 22; Und damit das möglichst sinnbefreit ausfällt, haben die beiden Protagonisten bewusst entschieden, diesen Podcast zwei Wochen früher aufzuzeichnen, um sich bloß nicht von scheinbar aktuellen Ereignissen framen zu lassen. So identifizieren sie am 7. Januar das Anheuern von Sebastian Kurz bei Peter Thiel als den absoluten Winner-Move zum Jahreswechsel, prophezeien Bulgarien als Paradies für querdenkende West-Europäer eine goldene Winner-Zukunft und haben keinen blassen Schimmer, ob der Ober-Winner Novax DjoCovid die Austalian-Open gespielt haben wird oder nicht. Spannend ist es trotzdem: denn Timo Wopp gelingt es, diese Übung in grenzenloser Sinnlosigkeit noch durch eine absolute Schwachsinnschallenge zu toppen, während Chin Meyer den DAX als Schummel-Index entlarvt und so wiederum seine Sinnlosigkeit offenlegt. Letzterer wird trotzdem auch 2022 zu den herausragenden Gewinnern gehören, genau wie die sinnlose Blockchain und die damit in Zusammenhang stehenden sinnentleerten Kryptowährungen. Alles also sinnlos in 2022? Mit Nichten: Denn mit dem richtigen Maß an aggressiver Emotionslosigkeit und dem nötigen Schuss Skrupellosigkeit werdet auch ihr, liebe Follower:innen, zu den Gewinner:innen 2022 gehören. Und Gewinner zu sein, gibt schließlich allem einen Sinn.
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Folge vom 29.12.2021Ep. 32 - „Menschen“ 2021Während einer Podcastaufzeichnung permanent auf die aktuelle DAX-Entwicklung zu schauen, ist weitaus effektiver, als sich in in kürzester Zeit restlos zu betrinken. Zumindest ist das eine Erkenntnis aus dieser Jahresabschlussepisode. Und damit herzlichen Willkommen im Wahnsinn 2021! Zwischen den Jahren nehmen sich die beiden Wirtschaftshallodris nochmal die Zeit und küren ihre Gewinner:innen des vergangenen Jahres. Von Elon Musk über Andrea Tandler bis Georg Kofler, von Bitcoin über GameStop bis Cum Ex, von Narzissmus-Yoga über Neoliberalismustraining bis zum Buddhismus im Kapitalismus - viele gute alte Bekannte geben sich in dieser Rückschau ein amüsantes Stelldichein. Dabei schauen die beiden Protagonisten auch immer wieder auf ihr erstes, im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus erfolgreiches Podcast-Jahr zurück, nicht ohne sich dabei kritisch zu hinterfragen: Was ist aus der Suche nach dem ultimativen Gewinner-Gen geworden? Welche Coaching-Technik lieferte wirklich den versprochenen Erfolg? Wo ist die Bissigkeit im Wettbewerb der oberflächlichen Gedanken zwischen den beiden hin? Zumindest letztere ist, wie diese Episode zeigt, schnell wieder zu beleben. Denn die beiden Business-Kasper nehmen sich für 2022 vor, sich wieder stärker zu bekämpfen, und zwar mit den Waffen des Olaf Scholz: Timo Wopp mit offensiver Emotionslosigkeit, Chin Meyer mit Gedächtnislücken, die ihm bereits in dieser Folge dazu verhelfen, sich permanent als Gewinner zu fühlen. Und was bleibt jetzt von 2021? Ein Künstler, der eine unsichtbare Skulptur für 15.000 € verkauft hat, ist der Gewinner des Jahres, gefolgt von einem Mann der 30.000 US§$ Schadensersatz von seinen Eltern kassierte, weil diese seine Pornosammlung entsorgten. Und Elon Musk? Der hat es entgegen aller Prognosen nicht auf Platz 1 geschafft, auch wenn der Liedermacher aus Palo Alto uns eins lehrt: du musst in dem, was du wirklich willst, scheitern, um woanders ein echter Gewinner zu werden. Übrigens gern nochmal nach zu hören in Episode 25 „Diess und das“, der Episode, in der auch Ursula von der Leyen als „Kurzstreckenuschi“ ihren Hut in den Ring geworfen hat, Gewinnerin des Jahres zu werden. Tja, vielleicht klappt´s ja nächstes Jahr. Das Zeug dazu hat sie.
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Folge vom 22.12.2021Ep. 31 - Erneuerung durch ÜberalterungWenn der Schutzheilige dieses Podcasts sich kurz vor Weihnachten selbst zum Gewinner des Jahres macht, kommt das für gestandene Neoliberale eigentlich einer vorverlegten Bescherung gleich. Friedrich Merz: Er ist nicht wieder da, er war niemals weg und erringt einen wichtigen Etappensieg auf dem Weg zur Kanzlerschaft - den CDU-Parteivorsitz. Die zurzeit irrelevanteste Partei Deutschlands schaut beim Blick in die Zukunft in den Rückspiegel und holt den besten Mann der Vergangenheit. Der ist immer noch der größte Hecht im Karpfenteich, auch wenn er in aktuellen Interviews den bescheidenen Olaf gibt. Aber hey, vom Benchmark lernen heißt siegen lernen, das weiß keiner besser als unser Mann der Wirtschaft. Und die Aussicht mit 70 zum Kanzler gekürt zu werden unterbietet den seinerzeit besten Kanzler aller Zeiten Konrad Adenauer immer noch um satte drei Jahre. Also Fiete, go for it! Mit Uri Geller meldet sich ein weiterer Gewinner der Vergangenheit zurück, der mit seiner Kraft aus der Ferne die Evergiven aus dem Suezkanal befreit, Jeremy Corbin abgesägt und Thomas Müller im richtigen Moment die Beine schwer gemacht hat. Wie das alles zusammenpasst, wie man Russland durch das Konsumieren von Luxusgütern in die Knie zwingt, und warum es in jeder Firma viel mehr themenbezogenen Ragerooms zum Dampf ablassen geben sollte? Einfach mal reinhören. Außerdem gibt´s zum Abschluss noch die rührendste Weihnachtsgeschichte seit der Weihnachtsgeschichte. Feliz Navidad!
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Folge vom 15.12.2021Ep. 30 - Die Scheibenwelt der WirtschaftTimo sagt einfach mal „Danke“ für 30 Folgen Weiterbildung bei Chin Meyer und ist in dieser Jubiläumsausgabe endlich in der Lage, auch mal eigenständig, selbst auf das schwachsinnigste Steuersparmodell spontan zu reagieren und unmittelbar möglichst absurde (also realistische) Anwendungen zu entwickeln. Und das ist gut so. Denn dem Irrsinn der heutigen Zeit sind ja weiterhin keine Grenzen gesetzt, und dem muss ein Wirtschaftspodcast wie dieser schließlich auch jederzeit gerecht werden. Auch wenn man es kaum glauben mag, es gibt Steuersparmodelle gegen die gehen Cum-ex Geschäfte fast noch als seriöse Möglichkeit durch. Stichwort: Scheibenpacht. Mit dem Ziel die EEG-Umlage zu umgehen, schließen Unternehmen mit Kraftwerksbetreibern Pachtverträge über einzelne Stromerzeugungskapazitäten ab, um selbst als Energieerzeuger zu gelten und so in den Genuss einer Abgabebefreiung zu gelangen. Genial! Doch längst noch nicht zu Ende gedacht. Und so servieren die beiden Business-Hallodris einen bunten Strauß an Scheibenpacht-Möglichkeiten, bei dem das Pachten eines toten Esels noch eine der harmloseren Varianten ist. Fragt jetzt bitte nicht nach Sinn und Verstand und schon gar nicht nach der Logik der in diesem Podcast entwickelten Ideen, doch seid sicher: sie stehen in Sachen Sinnlosigkeit der Ursprungsidee in nichts nach. Auf dem Weg gibt es übrigens noch das ein oder andere Wiedersehen mit guten alten Bekannten: z.B. mit Elon Musk (der überlegt alles hinzuschmeißen), Andrea Tandler (die mit den Maskendeals aus der ersten Folge) oder Vishal Garg (genau der, der 900 Leute über Zoom gefeuert hat aus der letzten Folge) geben sich als ehrenwerte Gewinner:innen der vergangenen Monate ein amüsantes Stelldichein. Auf Narzissten ist eben verlass. Auf die nächsten 30!