
Comedy & KabarettWirtschaft
Nur für Gewinner Folgen
Der satirische Wirtschaftspodcast mit Chin Meyer und Timo Wopp. Jede Woche machen die beiden Kabarettisten sich auf die Suche nach aktuellen Gewinnern. Dabei befinden sie sich nicht nur im Wettbewerb mit dem Kapitalismus-Wahn, sondern auch miteinander. Ihr Motto: Neoliberal ist, wenn man trotzdem lacht – und zwar höhnisch! Eigentlich hätte alles so schön sein können: Timo Wopp und Chin Meyer sind männlich, weiß, heterosexuell und gebildet – kurz: Gewinner! Jedenfalls bis neulich. Doch seit neuestem sind alte, weiße Männer nicht mehr die „It-Girls“ des Kapitalismus – sie stehen mit dem Rücken zur Wand ihrer Einfamilienhäuser und kämpfen gegen den Verlust ihrer Bedeutung und ihrer steueroptimierten Gewinne. Meyer und Wopp pilgern durch die Untiefen der Wirtschaftswelt, immer auf der Suche nach dem „Gewinner-Gen“. Dabei stehen sie trotz vorgespielter Gemeinsamkeit in scharfer Konkurrenz, denn mit dem Gewinnen ist es wie bei „Highlander“: Es kann nur einen geben! Chin: www.chin-meyer.de Timo: www.timowopp.de
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Folge vom 08.12.2021Ep. 29 - All about OlafArbeit muss sich wieder lohnen, zumindest Lobbyarbeit. Nur, wo soll diese ansetzen, wenn das neue Ampel-Kabinett (gelb mal ausgenommen) so null korrumbierbar rüberkommt und nicht minütlich SMSen an die BILD-Zeitung schreibt? Wie schmiert man eine Svenja Schulze? Wie kauft man einen Karl Lauterbach? Wie kann man Hubertus Heil genannt „Hubi“ geschickt beeinflussen? Von den Grünen mal ganz zu schweigen. An diese verdammte Moralstörung, zu den eigenen Überzeugungen auch wirklich zu stehen, die sich da offensichtlich gerade unter den neuen Minsister:innen breit macht, wird sich so mancher auf CDU gepolter Lobbyist eben erst noch gewöhnen müssen. „Mehr Philipp Amthor wagen“ würden wahrscheinlich am liebsten einige der Hauptstadt-Lobbyisten dem neuen Zukunfts-Kabinett zurufen. Doch zum Glück sitzt ja jetzt am obersten Ende der Nahrungskette unser Bundes-Olaf. Als Mr. Wirecard und Dr. CumEx vereinfacht er natürlich die hochkomplexe Lobbyarbeit ungemein, weil alle, die von der Warburg-Bank gelernt haben, wissen: jetzt müssen wir nur noch an einen ran, an unseren Scholzomaten. Der übt sich derweil als informatives schwarzes Loch, das allen Fragen ihrer Energie beraubt und so stark ist, dass es selbst die eigenen Erinnerungen verschluckt. Aufgrund seiner ausgewiesenen Erinnerungslücken muss dieser Mann definitiv keine Angst habe. Eigentlich schade, weil Angst als Druckmittel im Rest der Wirtschaft offensichtlich immer noch wunderbar funktioniert, um dieProduktivität zu steigern. Zumindest wenn man Tesla-Man Elon Musk, Intel-Gründer Andrew Grove oder dem Typen, der 900 Mitarbeiter über Zoom gefeuert hat, sein Vertrauen schenken möchte. Denn wie einer der drei Herrschaften schon richtig anmerkte: Nur die Paranoiden überleben.
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Folge vom 01.12.2021Ep. 28 - Wir sind FinanzministerDa hüpft das neoliberale Herz nicht nur höher, es macht vor Freude einen Purzelbaum. Eine Bundesregierung unter FDP-Führung, ja gibt´s denn sowas!? Herrlich! Nach langer, langer Durststrecke und Zeiten voll schmerzhafter Entbehrungen gibt es endlich wieder eine Folge fast ausschließlich über die FDP. Und gute Laune lassen sich die beiden Wirschaftshallodris auch nicht durch irgendwelche Urteile des Bundesverfassungsgerichtes vermiesen, welche die bisherige politische Ausrichtung der Pandamiebekämpfung dieser glorreichen Partei ad absurdum führen. Dann beginnt die Amtszeit des designierten Justizminister Marco Buschmann eben nicht nur mit einem Strauß, sondern gleich mit einer Hecke voll dorniger Chancen. Außerdem wird Christian Lindner als schwäbische Hausfrau mit Houdini-Fahigkeiten die schwarze Null auf jeden Bierdeckel zaubern und zweifelsohne die erfolgreichste Finanzministerin aller Zeiten werden. Ganz zu schweigen davon, wie gut es sich anfühlt, das Bildungsministerium und damit die Zukunft Deutschlands endlich in der unsichtbaren Hand des Marktes zu wissen. Denn die regelt ja bekanntlich alles, und das nur zum Besten. An den neuen Machiavelli-Business-Schools werden Schüler zu Start-Ups, Streber zu Benchmarkern (die Streber aus der ersten Bench) und Elternabende zu Hauptversammlungen. Schöne neue Welt! Und als würden diese Aussichten nicht genügen, findet Chin Meyer zum Abschluss auch noch echte Lösungen, um die stockende Impfkampagne ins Rollen zu bringen. Denn um die gesamte Graswurzel-Fraktion für die Impfung zu begeistern, fehlt es der aktuellen Kampagne nämlich schlichtweg an Spiritualität und Ritualen. Wo ist ein als Schamane gekleideter Impfarzt? Wieso wird die Impfung nicht mit einem sechsstündigen Trommelritual mit Djembe und Didgeridoo eingeleitet? Warum wird so wenig auf „Past-Live-Elemente“ gesetzt? Scheinbar aus dem Nichts entwickelt Meyer das „BionTechuasa-Ritual“, das er gerne (nicht ganz) kostenfrei allen Impfzentren zur Verfügung stellt. Halleluja! Die Zukunft kann kommen.
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Folge vom 24.11.2021Ep. 27 - Kinästhetische ErfahrungenEs geht in dieser launischen Folge hauptsächlich um den Winner-Typen Georg Kofler und seine Social Chain AG mit der er auf „Einhorn-Jagd“ gehen will und die größer als Facebook und Amazon zusammen werden soll. Ja sicher. Aber vor allem geht es um kinästhetische Erfahrungen: was auch immer das ist. Das nennt man dann wohl „Bullshit-Bingo Next Level“: wenn der eine Schnacker einen Begriff droppt, den der andere Schnacker dankenswert aufgreift, von dem aber beide Schnacker offensichtlich keinen blassen Schimmer haben, was dieser so ganz genau bedeutet. Aber Oblaten-dünnes Halbwissen hat Männer der Wirtschaft noch nie davon abgehalten, souverän zu schwadronieren und Geschichten zu erzählen, die vor allem aus heißer Luft bestehen. Kurzum: Mit gutem Storytelling Luftschlöser bauen, das kann man von Georg Kofler lernen, und in dieser Fähigkeit üben sich die beiden Protagonisten ganz arg fleißig. Darüberhinaus geht es auch noch um Schlagercharts, Corona-Gewinner, Wolfgang Kubicki, die Sinnlosigkeit von Entschuldigungen und einen nervigen Banjospieler von 3M, der aus Versehen das transparente Klebeband erfunden hat.
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Folge vom 17.11.2021Ep. 26 - Die Kunst des FramingsDa recherchiert man schon extra ein bisschen unsauber bei der Produktbeschreibung eines Fliteboards, zitiert Leute wie Friedrich Merz oder Frank Thelen nicht ganz korrekt, geht immer wieder zum Vorgaukeln einer in sich konsistenten Storyline die notwendigen Schleifen, um liebevoll eine einigermaßen in sich schlüssige Gedankenblase aufzupusten, nur damit sich kurz vor Toreschluss ein Beispiel aus der Realität einschleicht, das einem am Ende das ganze, mühevoll aufgebaute Framing zerschießt. Doch Timo Wopp bleibt standhaft und zieht sein Schlussstatement, das er sich vorher zurechtgelegt hat, trotz Widerlegung durch die Wirklichkeit, gnadenlos durch. Das nennt sich mal „Phlegmatismus - Next Level“, und um genau diesen geht es in dieser Folge.