Anton Bruckner hätte zufrieden sein können: eine Professur an der Wiener Musikhochschule, Ruhm als Organist. Nur eins läßt ihm keine Ruhe: mit seinen Sinfonien hat er keinen Erfolg. Doch Bruckner gibt nicht auf. Und mit der Vierten, die er selbst auf den Namen "Romantische" tauft, wird alles anders. Publikum und Kritik bejubeln die monumentalen Klangwelten des lange belächelten Mannes aus der Provinz. Für Autor Michael Lohse ist das Werk bis heute eine musikalische Offenbarung. Von Michael Lohse.

Klassische MusikKultur & Gesellschaft
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Eine unterhaltsame Reise durch das faszinierende Universum der klassischen Musik - für Liebhaber:innen und Neueinsteiger:innen. Michael Lohse und sein Team erzählen die Geschichten hinter den Meisterwerken: Pointen, Fakten, Hintergründe.
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Folge vom 13.12.2018Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur "Romantische"
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Folge vom 06.12.2018Karlheinz Stockhausen: Aus den sieben TagenMai 1968. Studenten auf der Straße, der Vietnamkrieg polarisiert, es brodelt in der Gesellschaft. Doch der 39-jährige Stockhausen sitzt im beschaulichen Kürten und hat ganz andere Probleme. Die Frau ist weg: in den USA. Der Komponist tritt in den Hungerstreik, damit sie zurückkommt. Und das eine ganze Woche. Die existenzielle persönliche Krise führt zu einem kompositorischen Neuanfang, dessen Radikalität bis heute fasziniert, findet Autor Martin Zingsheim. Von Martin Zingsheim.
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Folge vom 29.11.2018Arcangelo Corelli: Concerto grosso g-Moll Op. 6 Nr.8Das Concerto grosso in g-Moll ist zugegeben kein Weihnachtslied, aber eindeutig eine Weihnachtsmusik, denn Corelli selbst versah es mit dem Zusatz: "Fatto per la notte die natale". Veröffentlicht wurde es erst ein Jahr nach seinem Tod, um sogleich ein unglaublicher Erfolg zu werden. Auch abseits der Adventswochen gilt es einen weit über seine Zeit hinaus prägenden Instrumentalkomponisten wiederzuentdecken, findet Autor Dominik Mercks. Von Dominik Mercks.
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Folge vom 22.11.2018Alexander Skrjabin: Poème de l'extase op. 54Skrjabin gilt als der große Exzentriker der russischen Musik. Den Durchbruch schaffte er 1908 mit seinem Orchesterwerk "Poème de l'extase", das sich an ein zeitgleich von ihm selbst verfasstes Gedicht anlehnt. Henry Miller beschrieb dessen berauschende Wirkung so: "Es war wie Eisbad, Kokain und Regenbogen". Welche Ekstase Skrjabin genau meint: eine sexuelle, politische oder religiöse, bleibt unklar. Fest steht dagegen für Autor Philipp Quiring, dass es sich um ein kühnes Meisterwerks handelt. Von Philipp Quiring.