NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 13.07.2022Aufzeichnung von TelefongesprächenWird man immer informiert, ob ein Zoom-Call aufgezeichnet wird? Sagt man immer „Nein“, wenn man nicht einverstanden ist, dass bei einer Hotline der Anruf zu Trainingszwecken aufgezeichnet wird? Fragen, mit denen sich offensichtlich auch schon Telephonist_innen 1922 beschäftigen mussten, wenn auch unter anderen technischen Vorzeichen. Die Berliner-Börsen Zeitung jedenfalls ist ganz begeistert ob der Möglichkeiten des neuen „Telegrapohons“, das es in der Ausgabe vom 16. Juli vorstellt. Paula Leu zeichnet auf.
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Folge vom 12.07.2022Absichtliche Irreführung der Polizei?Auch beinahe drei Wochen nach der Ermordung Rathenaus jagte die Polizei die beiden Mörder, die die tödlichen Schüsse aus dem vorbeifahrenden Auto abgegeben, bzw. die Handgranate geworfen hatten. Eine Sichtung von beiden bei Gardelegen in Sachsen-Anhalt führte zu einer großräumigen Einkreisung durch Polizeikräfte. Die Bevölkerung war zur Mitarbeit aufgerufen. Das nach dem Druckerstreik erstmals wieder erscheinende Berliner Tageblatt vom 12. Juli berichtet über den Stand der Verfolgung und vermutet, dass die Täter durch Falschaussagen aus der Bevölkerung geschützt würden. Frank Riede liest.
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Folge vom 11.07.2022Das Frauenwahlrecht und die holländischen WahlenDie Sozialdemokratie der Weimarer Republik gehörte mit Sicherheit zu den Kräften, die für Frauenrechte kämpften und etwa das Frauenwahlrecht begrüßten. Jedoch wurde sie immer wieder davon überrascht, dass die mit diesem Recht ausgestatteten Frauen dann Parteien wählten, die ihnen dieses Recht am liebsten wieder wegnehmen würden. Mit diesem Phänomen befasst sich der Vorwärts vom 11. Juli 1922 bei der Analyse der holländischen Wahlen. Für uns wundert sich Paula Leu mit.
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Folge vom 10.07.2022Krisenstimmung im ReichstagIm Schock über die kaltblütige Mordtat gegen Außenminister Walther Rathenau war die Einigkeit aller im Reichstag vertretenen Parteien mit Ausnahme der Deutschnationalen groß. In eine schlagkräftige Regierungsmehrheit ließ sich diese fatalerweise aber auch nach dem 24. Juni 1922 nicht umsetzen. Der Vorwärts vom 10. Juli musste deswegen schon wieder eine Krisenstimmung aus dem Reichstag vermelden, die sich vor allem aus der Zwietracht hinsichtlich der Frage speiste, ob es in dieser schwierigen Situation Neuwahlen zum Reichstag geben sollte oder nicht. Die Haltung der Sozialdemokraten dazu kennt Frank Riede.