NachrichtenKultur & Gesellschaft
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Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
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Folge vom 26.03.2022Gänge durch Berliner Bildungsstätten: Die UraniaZu den traditionsreichsten Berliner Institutionen der Wissensvermittlung zählt ohne Zweifel die Urania. 1888 als erweiterte Volkssternwarte gegründet, entwickelte sie sich schnell zum Anziehungspunkt für naturwissenschaftliche Wissbegier aller Art. Wo Museen in jener Zeit ihre Anschauungsobjekte in der Regel hinter Glas gediegen aufbereiteten, war die Urania von Anbeginn Ort des eigenen Experimentierens und einer unhierarchischen Wissenschaftskommunikation, die sich nicht nur an den akademisch Vorgebildeten, sondern auch an jegliches interessierte Laienpublikum richtete und in ihrer Verbindung aus höchster Kompetenz und Barrierefreiheit weit über Berlin hinaus eine Einrichtung mit Alleinstellungsmerkmal. Der Rundgang der Berliner Morgenpost vom 26. März 1922 ist denn auch weniger kritisch-historische Darstellung denn eine Liebeserklärung. Für uns dargeboten von Paula Leu.
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Folge vom 25.03.2022Manfred Georg(e) über Witz und ZoteManfred George alias Manfred Georg, eigentlich bürgerlich Manfred Georg Cohn, gehörte zu den allgegenwärtigsten und vielseitigsten Journalisten im Berlin der Weimarer Republik. Er schrieb Kommentare und Kolumnen für fast alle wichtigen eingesessenen Tages- und Wochenzeitungen der Hauptstadt, wirkte ab 1928 als Feuilletonchef der neugegründeten Zeitung Tempo und verfasste überdies Hörspiele, Biographien und eine Musikrevue. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft sowie seiner bekennend republikanischen Gesinnung war George 1933 zur Emigration genötigt, die ihn ausgehend von Prag durch zahlreiche europäische Länder führte, bevor ihm der rettende Schritt in die USA gelang. Hier in New York wurde er zunächst Mitarbeiter, später Chefredakteur der Exilzeitung Aufbau und erlangte darüber auch in der Neuen Welt den Status einer publizistischen Institution. Am 25. März 1922 machte er sich in der Berliner Volks-Zeitung seine Gedanken über ‘Witz und Zote‘, die für uns Frank Riede zum Klingen bringt.
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Folge vom 24.03.2022Flugzeuglandung auf der ZugspitzeNachdem die Flugpioniere über die Messung der Flugleistung in Minuten, die sie sich in der Luft gehalten haben, hinaus waren, wurde der Luftraum der Welt erobert. Bekannter sind vielleicht Versuche, große Distanzen mit einem Flug zu überwinden, wie etwa die Überquerung des Atlantiks. Weniger bekannt sind die Herausforderungen durch die Gebirgszüge, derer sich die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten annahmen. 1910 gelang der Überflug der Alpen, drei Jahre später waren die Pyrenäen überwunden. Dem Schweizer Francois Durafour gelang eine Gletscherlandung in 4330 Meter Höhe am Montblanc mit erfolgreichem Start und Rückflug. Dies am Gipfel der Zugspitze zu wiederholen, war am 19. März 1922 Franz Hailer gestartet und der waghalsige Flug gelang – zumindest bis zur Landung. Die Zeitungen sind tagelang voll von Berichten und Gesprächen mit Augenzeugen. Wir haben uns für den Artikel vom 24. März 1922 aus dem Berliner Tageblatt entschieden. Paula Leu scheut keine eisigen Luftturbulenzen und fliegt mit.
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Folge vom 23.03.2022Weltmeisterschaft im DamenfrisierenBei den Stichworten Starfriseur und Berlin denken wir unweigerlich an den verstorbenen Udo Walz, den prominenten Friseur der Prominenten. Weniger kommt uns der Name Richard Lorbeer in den Sinn. Dabei hat ebendieser 1922 die in Berlin ausgetragene Weltmeisterschaft im Damenfrisieren gewonnen. Die Berliner Morgenpost begleitet in ihrer Ausgabe vom 23. März diese internationale Leistungsschau, durchaus erfüllt von lokalpatriotischem Stolz, da nicht nur der Erste, sondern auch der Zweite Platz an einen Berliner ging. Frank Riede berichtet für uns von dem Kräftemessen mit Kamm und Brennschere.