NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
-
Folge vom 05.02.2021Neues aus der LuftfahrtZum ersten Mal greifen wir in unserem Podcast auf die Wochen-Auslandsausgabe der Vossischen Zeitung mit dem kurzen Titel: „Die Voss“ zu. Diese erschien ab 1921 jeweils samstags bis zur Einstellung im Juni 1925. Wohl weil sie sich an ein internationales Publikum richtete, wurde sie nicht in Frakturschrift gedruckt. Am 5. Februar bringt sie aktuelle Meldungen aus der deutschen und europäischen Luftfahrt. Darin enthalten ist die englische Luftverkehrs-Statistik darüber, wie wahrscheinlich ein tödlicher Flugunfall ist. Aktuell liegt dieser Wert laut diversen schnell ergoogelten Statistiken wohl zwischen 1 zu 7 Millionen und 1 zu 127 Millionen.
-
Folge vom 04.02.2021Kindertheater ist systemrelevant„Theater muss sein“ war über lange Zeit das durch Aufkleber und Plakate weitverbreitete Motto des Deutschen Bühnenvereins. Dass der Slogan auch schon in den harten Jahren nach dem 1. Weltkrieg seine Berechtigung besessen hätte, macht ein Artikel aus der Vossischen Zeitung vom 4. Februar 1921 deutlich. Gerade das scheinbar marginale Kinder-Theater ist für die physisch und sozial ausgezehrten Arbeiterkinder ein Ort der Wärme und lebendiger Fantasie. Nicht nur die großen Häuser, auch und gerade die Jugendbühnen müssen sein, ist die Pointe dieses Beitrags. Gelesen von Frank Riede.
-
Folge vom 03.02.2021Woran Friedrich Schiller starbFriedrich Schiller verstarb bekannter- und gesichertermaßen am 9. Mai 1805 im Alter von 45 Jahren in Weimar. Weniger sicher ist man sich bezüglich der Todesursache. Wikipedia vermeldet: Vermutlich ist er an einer durch Tuberkulose hervorgerufenen Lungenentzündung gestorben. Doch Schiller litt zeitlebens an verschiedenen, teilweise chronischen Erkrankungen, die seinem Körper, seinen Organen irreparable Schäden zufügten, so dass mehrere Ursachen in Frage kämen. Jedenfalls schrieb der Schiller obduzierende Arzt in seinem Befund: „Bei diesen Umständen muss man sich wundern, wie der arme Mann so lange hat leben können.“ Der Vorwärts vom 3. Februar 1921 beruft sich auf neueste medizinhistorische Forschungen und hat die Grippe als Hauptursache erkannt. Es liest Paula Leu.
-
Folge vom 02.02.2021Reparationen: Endlich deutsche GegenvorschlägeAls Attachee im diplomatischen Dienst Frankreichs hatte Jacques Seydoux sowohl in London als auch in Berlin einige Jahre verbracht bevor er nach Ende des 1. Weltkrieges die Leitung der neugeschaffenen Wirtschaftsabteilung des französischen Außenministeriums übernahm. Dort hatte er nicht zuletzt auch die Frage der Reparationen zwischen Deutschland und den Siegermächten zu moderieren. Als klar war, dass Deutschland auf absehbare Zeit kaum in der Lage sein würde, substanzielle monetäre Entschädigungen zu zahlen, legte Seydoux Ende 1920 einen Plan vor, in dem Reparationsleistungen nicht direkt über Geldzahlungen, sondern über eine Art Anteilscheinsystem erbracht werden sollten. Obwohl es auch auf deutscher Seite Widerstände gab, hatte man sich zu Beginn des Jahres 1921 dazu durchgerungen, Seydoux’ Plan zu akzeptieren. Umso verärgerter war die deutsche Delegation unter Außenminister Walter Simons, als die Alliierten den Plan Ende Januar überraschend selbst fallen ließen. Von der kurze Zeit darauf im Reichstag gehaltenen, deutlichen Rede Simons berichtet am 2. Februar die Vossische Zeitung. Es liest Frank Riede.