NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 01.02.2021Vom Marstall zum ZeitungsarchivDie heutige Ausgabe von ‚Auf den Tag genau‘ ist ein Stückweit auch eine Angelegenheit in eigener Sache. Der sogenannte Alte Marstall in der Breiten Straße direkt neben dem gerade wieder errichteten Hohenzollernschloss ist eines der ältesten erhaltenen, zumal weltlichen Gebäude in Berlin. Bis 1918 beherbergte er gemeinsam mit dem angrenzenden Neuen Marstall die kaiserlichen Pferde und Kutschen, danach wurde er (gemeinsam mit dem noch älteren Ribbeck-Haus) umgerüstet zur Heimstatt der Berliner Stadtbibliothek, als die er noch heute fungiert. Zu deren wichtigsten Beständen zählen zweifellos die hier befindlichen Berlin-Sammlungen, zu denen wiederum ein umfängliches städtisches Zeitungsarchiv gehört. Auf Mikrofilm kann man dort (zumindest außerhalb von Lockdown-Zeiten) u.a. auch unseren heutigen Podcastartikel aus dem Berliner Tageblatt vom 1. Februar 1921 lesen, welcher eben der Umwandlung des Marstalls in besagte Stadtbibliothek gewidmet ist. Für uns tut dies Paula Leu.
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Folge vom 31.01.2021Große Ausstellung der ZwergbäumeDas Interesse für fernöstliche Kultur war keine Modeerscheinung des 18. Jahrhunderts allein. Doch während Friedrich der Große sich sein Chinesisches Haus noch unzugänglich für das gemeine Volk im Park Sanssouci in Potsdam bauen ließ, konnten die Berliner zu Beginn des Jahres 1921 ganz einfach im Hohenzollern-Kunstgewerbehaus asiatische Möbel, Porzellane, Stoffe, Handarbeiten und andere Kunstwerke sowie besonders die chinesisch-japanischen Zwerggärten mit ihren Miniatur-Bonsaibäumen anschauen gehen. Professor Doktor Paul Graebner, Kustos am Botanischen Museum, zeigt sich im Berliner Tageblatt vom 31.1. begeistert. Gelesen von Frank Riede.
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Folge vom 30.01.2021Highlights des Presseballs 1921Der deutsche Presseball blickt heute auf eine beinahe 150jährige Geschichte zurück. Am 9. März 1872 als Wohltätigkeits-Veranstaltung zugunsten notleidender Journalisten begründet, wurde der Ball rasch zu einer Veranstaltung, deren Gästeliste sich wie ein „who-is-who“ des Deutschen Reiches las. Das verführte die darüber berichtende Presse auch zu endlosen Aufzählungen der anwesenden Damen und Herren, zeugte doch die Beteiligung von allem, was Rang und Namen hat, auch von der Bedeutung der Vierten Gewalt im Staate. Im Bericht über den Presseball 1921 in der Berliner-Börsen Zeitung vom 30. Januar finden sich ebenfalls solche Gästelisten, der Autor beginnt allerdings mit einer Rezension des eigens zu dem Ball herausgegebenen Büchleins „Die Balldame“, an dem sich namhafte Zeichner und Autoren beteiligt hatten, die natürlich auch fein säuberlich aufgezählt werden. Es liest Paula Leu.
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Folge vom 28.01.2021Sehnsuchtsland Spanien?Spanien mag schon vor einhundert Jahren ein deutsches Sehnsuchtsland gewesen sein – aus hiesiger Perspektive war es damals aufgrund seiner Randlage in Europa jedoch vor allem eins: weit weg. Das schlägt sich auch in der Berichterstattung der großen Berliner Tageszeitungen nieder, die in beeindruckender Vielfalt beinahe täglich aus Österreich, Polen oder Italien, sehr regelmäßig aus England, Frankreich und Skandinavien sowie von Zeit zu Zeit exklusiv selbst aus entlegeneren Weltgegenden wie dem postrevolutionären Russland, dem Orient oder Südamerika informieren – auf die iberische Halbinsel indes kaum über Drähte verfügen. Umso interessanter, wenn sich doch einmal ein Reisebericht findet, wie am 29. Januar 1921 in der Vossischen Zeitung. Dessen mit K.U. signierender Autor weiß von seinem Zielort denn auch durchaus Überraschendes mitzuteilen: nicht nur über die aufgrund der starken Valuta vergleichsweise hohen Lebenskosten, sondern auch bezüglich des unerwartet feuchten und ungemütlichen Wetters. Für uns reist bzw. liest Frank Riede.