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Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 18.09.2020Jetzt wieder Zivil im Hafen von KielAls Kiel nach der Eroberung Schleswig-Holsteins durch Preußen und Österreich im Deutsch-Dänischen Krieg des Jahres 1864 rasch zu einer Großstadt heranwuchs, ging diese Entwicklung Hand in Hand mit der Rolle des Kieler Hafens und der dortigen Werften als bedeutender Marinestandort. Mit der Reichsgründung 1871 war Kiel Reichskriegshafen und in seinen Werften wurden Kriegsschiffe und U-Boote gebaut und Über- und Unterseewaffen entwickelt. Damit war nach dem Ersten Weltkrieg schlagartig Schluss und die Stadt Kiel bemühte sich darum, auf dem Marinegelände die nichtmilitärische Schifffahrtsindustrie aus-, bzw. aufzubauen. Von diesem Unterfangen berichtet Alfred Kopp für das Berliner Tageblatt vom 18. September 1920. Für uns liest Paula Leu.
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Folge vom 17.09.2020Explosion in ManhattanExplosion im Zentrum von Manhattan! Diese Nachricht klingt heute anders als vor hundert Jahren. Und doch verwüstete im September 1920 eine Wagenladung Sprengstoff Teile der New Yorker Wall Street auf eine Weise, welche den Zeitgenossen ähnlich apokalyptisch vorgekommen sein muss wie Augenzeugen die Angriffe auf das World Trade Center gut 80 Jahre später. 30 Tote und über 300 Verletzte forderte das Attentat letztendlich. Das FBI vermutete italienische Anarchisten als Drahtzieher der terroristischen Attacke. Endgültig bestätigen ließ sich dieser Verdacht nie. Die Vossische Zeitung berichtet am 17.9., für uns liest Frank Riede.
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Folge vom 16.09.2020Sturmtage in TriestNachdem die Podcast-Folge am vergangenen Freitag den turbulenten Ereignissen in Fiume alias Rijeka gewidmet war, wandert unser heutiger Blick ein paar Kilometer westwärts über den Karst nach Triest, wo sich die politische Lage zwei Jahre nach Kriegsende gleichfalls noch bemerkenswert chaotisch darstellte. Vormals Österreich-Ungarns wichtigster Hafen und dank dieser Funktion dort so etwas wie die dritte Stadt im Reiche, lieferten sich jetzt auf seinen Straßen und Plätzen Rechte und Linke, Italiener und Slowenen erbitterte Kämpfe – und ließen Triest, selbst für den Fall eines baldigen Anschlusses an Italien, einer ökonomisch unsicheren Zukunft entgegenblicken. Der Journalist und später berühmte Reiseschriftsteller Richard Katz sah dies in seinem Bericht für die Vossische Zeitung vom 16. September 1920 präzise voraus. Es liest Paula Leu.
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Folge vom 15.09.2020Das LautarchivÜber Jahrtausende sammeln Bibliotheken Texte, sei es in Form von Schriftrollen, Tontafeln, Papyri oder Druckerzeugnissen.... Um 1900 ermöglichen die technischen Erfindungen der Tonaufzeichnung das Festhalten von Tönen, Sprache und Geräuschen – die ersten Lautarchive sind geboren. Von Anfang an hat die Sammlungstätigkeit einen entweder stark ethnologischen oder sprachwissenschaftlichen Fokus, bzw. bewahrte die Stimmen großer Persönlichkeiten. Von der Gründung einer der bedeutendsten Sammlungen dieser Tonplatten und -zylinder, dem Berliner Lautarchiv an der Staatsbibliothek, berichtet voller Begeisterung im Berliner Tageblatt vom 15. September 1920 Dr. Hermann Schönhof. Heutzutage ist das Lautarchiv dem Helmholzzentrum für Kulturtechnik angegliedert. Wir haben für diese Podcastfolge die Stimme von Frank Riede aufgezeichnet.