Der Golem von Gustav Meyrink | Teil 1 von 3

Teil 1/3 | Athanasius Pernath, ein talentierter Gemmenschleifer, wohnt im alten Prager Ghetto. Infolge einer unglücklichen Romanze verfiel er dem Wahnsinn und verlor sein Gedächtnis. Doch durch die skurrilen Bewohner um ihn herum werden Erinnerungen an seine Vergangenheit gelegentlich wieder geweckt.

Unter diesen Menschen findet sich der Antiquitätenhändler Wassertrum, der als heimlicher Millionär aufgrund eines tragischen Schicksals zu einem bösartigen Intriganten geworden ist. Dann gibt es den Studenten Charousek, der sich im selbstzerstörerischen Hass aufreibt, und die attraktive Gräfin Angelina, welche Pernath in einer heiklen Lage unterstützen kann. Seine Zuneigung gilt sowohl ihr als auch Mirijam, der anmutigen Tochter des klugen Archivars Hillel.

All diese Lebenswege scheinen von einer mysteriösen Gestalt beeinflusst zu werden: dem Golem. Diese aus Lehm geschaffene Kreatur aus der mittelalterlichen Legende wurde vom Rabbi Löw zum Leben erweckt und verbreitete Furcht im Ghetto. In dieser Erzählung, die im verworrenen alten Prag spielt, verschwimmen Traum und Realität auf faszinierende Weise und führen uns zugleich auf eine Reise in die Tiefen des menschlichen Unterbewusstseins.

Zum Autor

Gustav Meyrink, der zwischen 1868 und 1932 lebte, schuf mit seinem 1915 veröffentlichten Roman "Der Golem" ein Meisterwerk der grotesk-phantastischen Literatur, das an die Traditionen von E.A. Poe und E.T.A. Hoffmann anknüpft und als herausragendes Werk dieser Gattung gilt.