Martin Hassenpflug kann viel – aber was er will, wird ihm nicht zugetraut. Weil sich bei der Geburt die Nabelschnur um seinen Hals wickelte, ist er spastisch gelähmt und Tag und Nacht auf Hilfe angewiesen. Oder, wie es der 47-Jährige selbst formuliert: "Ich hab‘ den ersten Bungee-Sprung meines Lebens verkackt". Martin Hassenpflug hat Soziale Arbeit studiert und wünscht sich unbedingt einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt. Bisher hat das nicht geklappt, obwohl der True-Crime-Fan und Hobbyfotograf einiges zu bieten hätte: Lebenserfahrung, Menschenkenntnis und große Geduld. Die braucht er auch in seinem Alltag, in dem sich viel um den Umgang mit Behörden und die Organisation seines zehnköpfigen Betreuungsteams dreht. Dabei hilft ihm sein spezieller Humor und seine Einsicht ins Unabänderliche: "Ich bekomme kein anderes Leben, und ich möchte auch kein anderes – denn meins ist lustig für zwei."

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"Eine Stunde Reden?" steht auf dem Schild mit dem sich Host Mario Neumann auf die Straße stellt und wartet – solange, bis er jemanden gefunden hat, der reden will. Seinen unbekannten Gast nimmt er mit ins Bremen-Zwei-Studio – und dort reden sie. Eine ganze Podcast-Folge lang. Über Erfolg und Scheitern, verpasste und gelebte Träume, ein spätes Coming Out, eine schwierige Scheidung, die große Liebe – über die kleinen und die großen Fragen des Lebens eben.
Folgen von Eine Stunde reden – Gespräche mit Unbekannten
48 Folgen
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Folge vom 10.07.2024Schwerbehindert und superfit, doch der Job fehlt
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Folge vom 26.06.2024Hochsensibel oder nicht? Ein Leben auf der SucheDie 64-jährige Renate mag keine Etiketten. Sie selbst würde sich nicht "hochsensibel" nennen, obwohl dieses Label vieles erklären könnte: Warum sie empfindlich ist, nicht nur gegen Lärm. Warum sie es als Lehrerin nicht aushielt im quirligen Schulbetrieb. Und warum sie ihr Leben lang auf der Suche war. Als Kind von liebevollen, aber überforderten Eltern, als junge Frau, trinkend und kiffend in Asien. Später haben ihr Selbsthilfegruppen geholfen, ihre Essstörungen und Depressionen zu verstehen. Renate ist immer dran geblieben an sich selbst und an den "großen Fragen des Lebens". So hat sie gelernt, auf ihre innere Stimme zu hören und Frieden geschlossen mit ihren Besonderheiten. Heute malt und musiziert sie gerne - und entdeckt Welten, die andere gar sehen: In den Schatten an der Wand, oder bei den Insekten im Gras.
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Folge vom 12.06.2024Erst 23 und schon BerufsmusikerJulian Schmidt stand schon mit 20 Jahren auf der Bühne der Fernsehshow "The Voice of Germany". Dort war er zwar nicht erfolgreich, hat sich aber trotzdem nicht von seinem Weg abbringen lassen: "Musik ist das, was ich mein Leben lang machen möchte", sagt er. Als er sechs Jahre alt war, hat er angefangen Schlagzeug zu spielen, später kam die Gitarre dazu. Jetzt verdient er sein Geld als Berufsmusiker mit Auftritten auf Hochzeiten, Firmenfeiern und anderen Events. Manchmal macht er auch Straßenmusik an der Nordseeküste. In Ganderkesee geboren hat er ein Jahr in Berlin gelebt und ist dann wieder zurück in die Heimat. Ob er irgendwann zu seiner Freundin nach Frankfurt ziehen will und welche Ziele er noch in der Musikbranche hat, erzählt er Host Mario Neumann im Bremen-Zwei-Podcast "Eine Stunde reden".
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Folge vom 29.05.2024Kriminelle Kreise und Alkohol – bis er zu Gott fandOlav van Gerven hat seine Heimat Holland verlassen, weil er dort in kriminelle Kreise geraten war und viel Alkohol getrunken hatte. Anfang der 1980er Jahre kam die Wende. Geholfen hat ihm der Glaube an Gott. Heute ist er Mitglied bei einer evangelischen Freikirche, will aber niemanden bekehren. Sein Lebensmotto: Teile, was du hast. Gemeinsam mit seiner Frau hat er drei Kinder und mehrere Pflegekinder. Der 64-Jährige hat viele Jobs gelernt: Elektroinstallateur, Rettungsassistent, Industriekaufmann. Heute arbeitet er als Betriebsratschef des Bremer Vereins Stadtteil-Schule. Dabei hat er sich ganz bewusst für ein Teilzeitmodell entschieden, damit er mehr Zeit für Familie und Hobbies hat.