Andreas Ammer (Hörspielmacher) im Gespräch mit Christine Grimm / BR 2017

Hörspiel
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Folgen von Hörspiel Pool
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Folge vom 17.02.2017Andreas Ammer/Christine Grimm: Unendliches Spiel. Das größte Hörspiel aller Zeiten
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Folge vom 20.01.2017Alexander Behrmann: Kann weg - Gewinnerstück "Public Workshop"Mit Julia Riedler, Sebastian Weber / Regie: Lorenz Schuster / BR 2016 // "Das Vergessen bezeichnet den Verlust von Erinnerung, die Verdrängung von Erlebtem oder die Verleugnung von Geschehenem. 'Vergessen' scheint per se ein durchweg negativ besetztes Wort zu sein. Dabei wäre es doch großartig, bewusst und mit gutem Gewissen zu vergessen. Dass das nicht so einfach ist, wusste schon Friedrich Nietzsche, der feststellte: 'Man vergisst nicht, wenn man vergessen will'. Mit Hilfe von Alexander Behrmanns Kann weg scheint dies jedoch für einen kurzen Augenblick auf befreiende Weise ganz leicht. Eine Frau schließt einen Vertrag mit einer Firma und hat die Chance auszumisten: Weder Schriftsteller, Musiker, Filmemacher oder Ex-Freunde bleiben verschont und auch andere Erinnerungen nicht, die ihr aus heutiger Sicht unnütz erscheinen. Was bleibt? Man könnte sagen: Das ganze Leben besteht aus Erinnern. Es macht uns zu dem, was wir sind, ruft magische Momente hervor und doch trügt es uns manchmal. Behrmann schafft es mit Kann weg, stilsicher und ausdrucksstark über diese Konstruktion und Dekonstruktion von Identität aus Erinnern und Vergessen zu erzählen. Oder wie es in einem Drama von Jean Anouilh heißt: 'Würden sich die Menschen um das Vergessen nur halb so viel bemühen, wie um das Erinnern, dann wäre die Welt längst ein friedliches Paradies.'"(Jurybegründung)
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Folge vom 20.01.2017Marie Luise Lehner: Womit wir schlafen oder Wir ficken einen Staat - Gewinnerstück "Public Workshop"Mit Marie Luise Lehner, Caroline Ebner, Christian Baumann, Laura Maire / Regie: Stefanie Ramb / BR 2016 // "Respekt! Die Juroren machen Knicks und Verbeugung vor Marie Luise Lehner (21 Jahre jung!) und ihrem Projekt Womit wir schlafen, oder wir ficken einen Staat. Marie Luise Lehner hat den Mumm und packt gleich mal die dicken Bretter an, das beeindruckt. Für ihren Text hat sie im Netz Kontakt zu jungen, lesbischen Frauen in Bangladesch und im Iran aufgenommen und Interviews mit ihnen geführt. Was sie interessiert: wie ist es, in einem Land zu leben, in dem Du mit Deiner sexuellen Orientierung gegen das Gesetz verstößt und im schlimmsten Fall sogar die Todesstrafe fürchten musst. Rausgekommen ist eine spannende Collage aus sehr persönlichen Schilderungen, Chat-Protokollen und lyrischen Einschüben - auch formal ein spannendes Projekt!" (Jurybegründung)
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Folge vom 20.01.2017Peter Zemla: Mein Bruder - Gewinnerstück "Public Workshop"Mit Ferdinand Schmidt-Modrow, Ercan Karacayli, Stefan Merki, Peter Veit Regie: Stefanie Ramb / BR 2016 // "Jeder Mensch, der mit Hörspiel befasst ist, kennt die Situation, in der das Gegenüber euphorisch schwärmt von den gern erinnerten Stunden vor dem Radio oder dem Kassettenrekorder, in denen es mächtig aus den Lautsprechern quietschte und trampelte und trötete und röhrte und überhaupt die Welt Klang geworden war, möglichst authentischer Abklatsch-Klang einer Wirklichkeit, die mit Dieben, Monstern, Drachen und Untoten bevölkert sein kann, mit Prinzen und Zauberwesen. Mit 3 Fragezeichen. Das Knarren einer hölzernen Treppe, das Quietschen einer Türangel: Das war und ist das täglich‘ Brot der Hörspielkunst. Brot mag aus der Mode gekommen sein; man lädt sich vielleicht gerade lieber Sushi und glutenfreie Frühstückspampe runter. Aber Brot wird es noch geben, wenn auch die letzte Aceto Balsamico-Flasche aus den Supermarktregalen verschwunden ist. Mein Bruder von Peter Zemla ist Hörspiel-Brot. Unverwüstlich quäkt und trillert und tutet das Manuskript, damit wir es bloß nicht übersehen. Was hiermit nicht geschehen ist." (Jurybegründung)