Während Sarah Sands versucht, sich auf den nahenden Verlust gefasst zu machen, weckt der Igel in der Autorin den Wunsch, mehr über die faszinierende Spezies der stacheligen Insektenfresser zu lernen: zum Beispiel, dass ihre Körpertemperatur während des Winterschlafs auf nur zwei Grad sinkt, dass Jacques Derrida den Igel als bedeutende Metapher für die Dichtkunst verwendete und wie bedroht die Tierart wirklich ist. Je mehr Sarah über den Igel erfährt, desto mehr fühlt sie sich mit der Natur und mit ihrem Vater verbunden.
Rezension von Sandra Hoffmann

Kultur & Gesellschaft
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Folge vom 22.01.2025Sarah Sands – Das Igel-Tagebuch
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Folge vom 21.01.2025Emil Ferris – Am liebsten mag ich MonsterIn ihrer Graphic Novel „Am liebsten mag ich Monster“ legt die Amerikanerin Emil Ferris einen wilden Genremix hin. Die Mischung aus Coming of Age-Drama, Krimi und Gesellschaftsporträt, gezeichnet in der Ästhetik alter Horror-Comics, überzeugte Kritik und Publikum gleichermaßen. Nun liegt nach langem Warten Band Zwei der Geschichte vor. Rezension von Silke Merten
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Folge vom 20.01.2025Andreas Reckwitz – Verlust. Ein Grundproblem der ModerneDer Soziologieprofessor Andreas Reckwitz beschäftigt sich vor allem mit dem Werden der westlichen Gesellschaft in der Moderne. Sein neues Buch „Verlust. Ein Grundproblem der Moderne“ macht deutlich, dass die Menschen der Moderne nicht ohne Verlustängste, aber auch nicht ohne Verlustverdrängung ausgekommen sind. Doch heute, in der Spätmoderne kippt die Balance: Wir erleben eine „Verlusteskalation“. Denn im Angesicht einer vermeintlichen Katastrophe verstummt die verheißungsvolle Erzählung vom ewigen Fortschritt. Rezension von Andreas Puff-Trojan
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Folge vom 19.01.2025Samantha Harvey – UmlaufbahnenEin Raumschiff im Weltall. Bewundernde Blicke hinab auf die Erde, Körper im Schwebezustand. Dies ist das Ausgangsszenario von Samantha Harveys Roman „Umlaufbahnen“ – sechs Menschen und ihr Leben auf einer Raumstation. Ein spannendes Setting, das die Autorin ein wenig verschenkt. Rezension von Antonia Kammerer