Über die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, wird seit vielen Jahren gestritten. 2012 bezog Markus Söder, damals noch bayerischer Heimat- und Finanzminister, Stellung und sagte, der Islam sei mittlerweile ein Teil von Bayern geworden. Doch was heißt das? Welche Möglichkeiten haben Muslime ihre Religion zu leben? Wie werden sie öffentlich wahrgenommen? Der überregional anerkannte und geschätzte Penzberger Imam Benjamin Idriz moniert, dass es keinen institutionalisierten Dialog zwischen Muslimen und der Staatsregierung gebe. Muslime, die sich in Deutschland schon lange zuhause fühlen, wollen als gleichberechtigter Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden, nicht nur als Stellvertreter von Nationen, in denen oft nicht einmal mehr ihre Großeltern zu Hause sind. Ob sie aber mit ihrer Religion und ihrer Identität in Bayern wirklich willkommen sind, da sind sie sich nicht sicher. Denn die Beziehung zwischen dem Freistaat und den Muslimen ist kompliziert.

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Der Funkstreifzug Folgen
Ob Lobbyismus, Ausbeutung oder Behördenwillkür: Der "Funkstreifzug" geht als investigative Recherchesendung von BR24 den Dingen auf den Grund, deckt Missstände in Politik und Gesellschaft auf, beschreibt Fehlentwicklungen und analysiert die Hintergründe. Jeden Mittwoch gibt es eine neue Folge.
Folgen von Der Funkstreifzug
134 Folgen
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Folge vom 02.04.2024Wie viel Islam gehört zu Bayern? Von der komplizierten Beziehung zwischen Muslimen und dem Freistaat.
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Folge vom 27.03.2024Ein fragwürdiges Geschäft: Wie aus Ersparnissen von Wohnungseigentümern riskante Anleihen wurdenJede vierte Wohnung in Deutschland ist eine Eigentumswohnung. Monatlich legen die Eigentümer gemeinsam Geld zurück, um vom Ersparten später zum Beispiel das Dach zu sanieren oder Wasserrohre auszutauschen. Kurz, um ihr gemeinsames Eigentum in Schuss zu halten. Die sogenannten Wohnungseigentümergemeinschaften, kurz WEG, verwalten die Wohnanlagen und Konten in der Regel nicht selbst. Sie vertrauen beides einer Hausverwaltung an, die dafür bezahlt wird. Und die Zugriff auf die angesparten Gelder hat. Die Summen sind gewaltig: Für Deutschland geht der Verband Wohnen im Eigentum von 72 Milliarden Euro aus. Das weckt offenbar Begehrlichkeiten.
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Folge vom 26.03.2024Windvorranggebiete ohne Windräder - in Bayern kein Einzelfall.Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Zahl der Windkraftanlagen deutlich zu erhöhen. Denn Bayern braucht auch mehr Windkraft, wenn es in Zukunft möglichst grünen und günstigen Strom haben will. Regionale Planungsverbände haben daher sogenannte Windvorranggebiete ausgewiesen. Das heißt, Flächen, die für Windkraft reserviert sind. Was aber, wenn diese Flächen gar nicht geeignet sind? In Bayern ist das kein Einzelfall. In der Vergangenheit sind Flächen ausgewiesen worden, die zum Beispiel Höhenbeschränkungen unterliegen. Damit können keine Anlagen gebaut werden, die rentabel sind - sagen Projektentwickler. Trotzdem bleiben die Windvorranggebiete bisher bestehen. Das heißt, diese Gebiete können auch nicht für andere Infrastrukturprojekte genutzt werden. Wieso? Höhenbeschränkungen für Windkraftanlagen gibt es immer wieder. Besonders dort, wo Flugrouten der Bundeswehr betroffen sind und der Ausbau von Windkraftanlagen mit militärischen Interessen kollidiert. Darüber hat der Funkstreifzug bereits im vergangenen Jahr berichtet: https://www.ardaudiothek.de/episode/der-funkstreifzug/zeitenwende-first-energiewende-second-wie-die-bundeswehr-den-ausbau-der-windenergie-ausbremst/br24/94716088/
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Folge vom 19.03.2024Chancenaufenthalt für Flüchtlinge - Hürdenlauf für ein dauerhaftes BleiberechtGeduldete Flüchtlinge können seit Anfang 2023 das sogenannte Chancen-Aufenthaltsrecht beantragen - wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Sie müssen zum Beispiel fünf Jahre ununterbrochen im Status der Duldung gewesen und nicht vorsätzlich straffällig geworden sein. Innerhalb von 18 Monaten müssen sie eine Arbeit finden, ausreichend Deutsch lernen, ihren Pass besorgen - dann können sie ein dauerhaftes Bleiberecht beantragen. Für viele Geduldete, deren Asylantrag einst abgelehnt wurde, ist das eine Chance. Bisher wurden in Bayern viele Anträge gestellt. Doch es gibt Hindernisse, die für manche Betroffene schwer zu überwinden sind.