Als eines der ersten Länder der Welt hat Neuseeland 2017 dem Whanganui River als juristische Person anerkannt und ihm damit Rechte verliehen. Mittlerweile haben auch der kanadische Rivière Magpie und die spanische Sallagune Mar Menor "Personenstatus". Bereits vor mehr als 50 Jahren warf Christopher D. Stone die Frage auf, ob Wälder und Flüsse Rechte erhalten sollten. Solange die Natur keine Rechte hat, würden wir sie als ein Ding betrachten, das uns zu dienen hat, argumentierte der US-amerikanische Rechtsprofessor. Bisher ist das Bild von der Natur als Rechtssubjekt vor allem in der indigenen Weltsicht verankert und steht im Konflikt zur westlichen, anthropozentrischen Sicht. Eine Sicht, die angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise immer stärker hinterfragt wird: Was bedeutet es, wenn die Natur Rechte erhält? Wie sind diese durchsetzbar? Und was, wenn Flüsse und Wälder vor Gericht ziehen? Gestaltung: Juliane Nagiller. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 27. 05. 2025

PolitikWirtschaftWissenschaft & Technik
Dimensionen Folgen
Den Gedanken Raum geben - mit Reportagen, Features, Recherchen, Porträts und Gesprächen aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst, Politik und Wirtschaft, Natur und Technik.
Folgen von Dimensionen
81 Folgen
-
Folge vom 27.05.2025Welche Rechte hat die Natur?
-
Folge vom 21.05.2025Neptun Deep: Konflikt um ein GasfeldVor knapp zwei Jahren ließ die OMV-Tochter Petrom damit aufhorchen, bei "Neptun Deep" einzusteigen und so das rumänische Erdgasförderungsprojekt erst zu ermöglichen. Es geht um ein Gasfeld im Schwarzen Meer vor der rumänischen Küste, das bis 2027 erschlossen werden soll. Das Versprechen: Unabhängigkeit vom russischen Gas, denn es sollen bis zu 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas fließen. Damit wäre "Neptun Deep" eines der größten Erdgasprojekte in der EU. Doch die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt vor ökologischen Folgen und geht gerichtlich gegen das Projekt vor. Auch aus der Wissenschaft kommt Kritik: Die Förderung von Erdgas sei angesichts der Klimakrise nicht mehr zeitgemäß und verantwortungslos und bedrohe die lokale Artenvielfalt und die Ökosysteme im Schwarzen Meer.
-
Folge vom 20.05.2025Extrazelluläre Vesikel: Zellstaub mit ZukunftLange wurden sie kaum beachtet, ja sogar als wertloser Zellmüll abgetan. Mittlerweile aber haben so genannte extrazelluläre Vesikel, kurz EVs, in der Biomedizin enorm an Status gewonnen, erfüllen sie doch für Zellen sehr wichtige Funktionen. Diese membran-umschlossenen Bläschen in Nanometergröße werden von Zellen aller Art abgesondert und sind in allen Körperflüssigkeiten zu finden. Beteiligt sind sie z.B. am Informationsaustausch zwischen den Zellen und an der Regulation des Immunsystems. Von Bedeutung ist das für viele physiologische Prozesse ebenso wie für die Entstehung und das Fortschreiten von Krankheiten. Deshalb könnten EVs für die Diagnostik ebenso hilfreich sein wie für die Verabreichung von Arzneistoffen. Die "Zellbläschen" kommen auch als Biomarker in Frage. Gestaltung: Sabrina Adlbrecht. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 20. 05. 2025.
-
Folge vom 19.05.2025Wie offen ist Open Source?Softwareentwickler bauen darauf, die Computerbranche, die Geheimdienste und die AI: Aber wofür steht das "Open" eigentlich noch - in "Open Source", "Open Innovation", "Open Intelligence", "Open Data" oder "Open-AI"? Open" bedeute, dass Ideen frei von Patenten sind, meinen Kritiker, um kostenfrei zu nutzen, was andere erarbeitet haben. Man teile die Erkenntnis, aber nicht das Geld. Bei Computerprogrammen kann letzteres ein Sicherheitsrisiko werden und das Ende des Versprechens, Technik nütze allen. Aber wie könnte eine Alternative zur Begriffsschablone "Open" formuliert werden? Darüber hat sich eine Gruppe von Juristen und Computerwissenschaftlerinnen den Kopf zerbrochen. Vorschläge und Argumente liegen am Tisch. Haben sie heute, da Europa versucht, seine Abhängigkeit von der amerikanischen Computerindustrie zu reduzieren, bessere Chancen, verwirklicht zu werden? Gestaltung: Mariann Unterluggauer. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet am 19. 05. 2025.