Vor genau vier Wochen trat das aktuelle Nahost-Friedensabkommen in Kraft. US-Präsident Trump ließ sich geradezu feiern dafür, erst in Israel, dann in Ägypten. Was ist im Alltag aus den Einzelheiten des Abkommens geworden, das die USA gemeinsam mit anderen Staaten zwischen der israelischen Regierung und der Terrororganisation Hamas vermittelt hatten? Immerhin: Die Waffenruhe hat eine Reihe von Tagen gehalten, sie ist aber brüchig, sagt Peter Lintl, Nahost-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik, im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Ralf Hecht: Und weiter: "Immerhin gab es Erfolge des Abkommens: Überhaupt erst einmal eine Waffenruhe, die Rückkehr israelischer Geiseln und palästinensischer Gefangener. Dennoch sehen wir immer wieder Kriegshandlungen."
Wie kann ein nächster Schritt aussehen? Das Problem, so Lintl, liegt in der Unsicherheit über den nächsten Schritt, der die Zukunft des Gazastreifens bestimmen würde. Verhandlungen laufen etwa über die Zusammensetzung einer internationalen Truppe, die im Gazastreifen eine anhaltende Waffenruhe garantieren könnte. Dafür seien etwa Kräfte aus anderen Ländern im Gespräch, die schon rein geographisch sehr weit entfernt sind vom Krisenherd: etwa aus Aserbaidschan oder Indonesien. Hier seien aber auch die Abläufe und Zeiträume für solche Verhandlungen noch unklar. In der israelischen Gesellschaft sieht Lintl "eine gewisse Kriegsmüdigkeit". Das zeige sich auch daran, dass unlängst noch viele Demonstrationen gegen die Regierung und die Kriegführung stattfanden, diese aber momentan zum Erliegen gekommen sind. Viele Fragen zur Zukunft der Region seien also weiter offen.
Talk
SWR Aktuell Im Gespräch Folgen
Topthemen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport: Wir ordnen ein, wir klären auf, wir bohren nach. "SWR Aktuell Im Gespräch" - das sind Interviews mit Menschen, die etwas zu sagen haben.
Folgen von SWR Aktuell Im Gespräch
100 Folgen
-
Folge vom 10.11.2025Abkommen für Nahost-Waffenruhe: Gemischte Bilanz nach vier Wochen
-
Folge vom 10.11.202525 Jahre Lebenspartnerschaft - und dann Ehe für alleAm 10. November 2000 hat der Bundestag die gesetzliche Voraussetzung geschaffen, dass nicht heterosexuelle Paare den Bund fürs Leben eingehen können. Joachim Schulte ist Sprecher von "QueerNet Rheinland-Pfalz", einem Zusammenschluss verschiedener queerer Vereine und Initiativen. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem betont er, dass damit vor 25 Jahren ein Prozess begonnen hat, das Versprechen des Grundgesetzes nach Gleichbehandlung und -wertigkeit einzulösen.
-
Folge vom 09.11.2025Küchen-Trend: Lebensmittel fermentieren - So schmeckt's richtig leckerFermentieren, also Lebensmittel durch Milchsäuregärung haltbar machen. Klingt erstmal aufwendig, früher konnte es aber jede Hausfrau. Wie es geht, weiß Ernährungsberaterin Dandekar.
-
Folge vom 08.11.2025Was tun gegen die Angst vor einem Börsencrash?Schlagzeilen wie diese häufen sich in jüngster Zeit: "Die Blase am Aktienmarkt könnte bald platzen" oder "Angst vor dem KI - Crash" oder "Börsen auf Crash-Niveau". Und ebenfalls häufig sagen uns die Experten und Expertinnen für Finanzmärkte, dass es beim nächsten Crash nicht um das "ob", sondern nur noch um das "wann" gehe. Doch wie verhält man sich als Anleger, der häufig nur regelmäßig seinen ETF-Sparplan bedient und langfristig auf eine solide Geldanlage setzt. Darüber hat SWR Aktuell-Moderator Moritz Braun mit Saidi Sulilatu gesprochen, Chefredakteur beim Geldratgeber Finanztip und seine Tipps sind eher geeignet, die Sache einzuordnen und keine Panik zu schüren.