Dinge per Kabel verschicken? Der schottische Autor J.O. Morgan spielt es durch. In elf Kurzgeschichten führt er vor, welchen Einfluss die SciFi-Technik der Teletransportation von Material und Lebewesen auf den Menschen und die Gesellschaft haben könnten.
Rezension von Martin Grzimek.
Aus dem Englischen von Jan Schönherr
Rowohlt Verlag 238 Seiten, 24 Euro
ISBN: 978-3-498-00302-9

Kultur & Gesellschaft
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Folgen von SWR Kultur lesenswert - Literatur
957 Folgen
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Folge vom 01.08.2023J.O. Morgan – Der Apparat
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Folge vom 31.07.2023Ella Al-Shamahi – Der Handschlag. Die neue Geschichte einer großen GesteDer Handschlag ist nicht nur ein versöhnliches und freundliches Begrüßungsritual, sondern womöglich Teil unserer DNA und viel älter als gedacht - das zumindest versucht die Paläoanthropologin Ella Al-Shahami in ihrer „Neuen Geschichte einer großen Geste“ zu belegen. Rezension von Ulrich Rüdenauer. Aus dem Englischen von Violeta Topalova Harper Collins Verlag, 208 Seiten, 20 Euro ISBN 978-3-74990-564-5
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Folge vom 30.07.2023Kathrin Röggla – Laufendes VerfahrenKathrin Röggla widmet sich in ihrem neuen Roman „Laufendes Verfahren“ dem NSU-Prozess: faktisch grundiert, aber erzählt von einem fiktiven „Wir“-Prozessbeobachter. Ein technisch virtuoser Roman, in dem Röggla der Mechanik des Justizsystems aber leider nicht auf die Spur kommt. Rezension von Christoph Schröder. S. Fischer Verlag, 208 Seiten, 24 Euro ISBN 978-3-10-397155-2
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Folge vom 30.07.2023Ha Jin – Der verbannte UnsterblicheEigentlich wollte Li Bai (701-762) Beamter werden. Doch er wurde abgewiesen. Deshalb wurde er ein Freiberufler: ein Dichter, der durchs China der Tang-Dynastie zog und mit seinen Texten schließlich so bekannt wurde, dass sie bis heute von Schulkindern auswendig gelernt, bei passenden Gelegenheiten rezitiert und auch immer wieder neu übersetzt werden. Nun hat der sino-amerikanische Autor Ha Jin – bekannt vor allem für seine Politromane zur jüngeren chinesischen Geschichte – mit „Der verbannte Unsterbliche“ eine Biographie des unkonventionellen Tang-Lyrikers vorgelegt. Eine Lebensgeschichte, die auch eine spannende Kulturgeschichte des 8. Jahrhunderts bietet. Der Sinologe Thomas O. Höllmann hat die Texte von Li Bai selbst schon vielfach übersetzt. Er hat „Der verbannte Unsterbliche“ gern gelesen – allerdings mehr als historischen Roman denn als verlässliche Biographie. Um Li Bai haben sich über die Jahrhunderte etliche Mythen gebildet, sagt Höllmann im Gespräch mit SWR2-Literaturredakteurin Katharina Borchardt. Außerdem habe es zu seiner Zeit weder Goldmünzen noch Teehäuser oder Schnaps gegeben. Dies sei der „überbordenden Phantasie“ des Autors Ha Jin zuzuschreiben. Die Beschäftigung mit Li Bai aber sei trotzdem unbedingt empfohlen. Li Bai war zu seiner Zeit ein echter Ausnahmedichter“, sagt Höllmann. „Er schrieb sehr knapp, sehr schnörkellos und verwehrte sich gegen den Bildungsdünkel, den andere Lyriker damals durchaus vor sich her trugen.“ Dass bei Li Bai das „Individuum stark im Zentrum der Dichtung steht“ lässt uns seine hinreißenden Texte auch heute noch sehr unmittelbar erfahren. Im SWR2-Gespräch gibt es lyrische Kostproben und sogar einen Übersetzungsvergleich. Denn Ha Jin zitiert Verse Li Bais, die auch Thomas O. Höllmann für seine sechzig Gedichte aus dem alten China umfassende Lyrikanthologie „Erwartung & Melancholie“ übersetzt hat. Aus dem Englischen von Susanne Hornfeck Matthes & Seitz Verlag, 303 Seiten, 26 Euro ISBN 978-3-7518-0095-2 Thomas O. Höllmann - Erwartung & Melancholie. Sechzig Gedichte aus dem alten China Engeler Verlage, 150 Seiten, 14 Euro ISBN 978-3-9073-6912-8