Es gibt eine neue Literaturzeitschrift: „Delfi. Magazin für neue Literatur“. Sie will nichts weniger als „die relevantesten internationalen und deutschsprachigen Positionen aus Prosa, Dramatik, Lyrik, Essayistik und Comic vereinen“. So steht es glanzvoll im Pressetext. Zweimal im Jahr erscheint das Magazin als Themenheft, solide finanziert durch den Ullstein-Verlag. Die erste Ausgabe befasst sich mit dem Thema „Tempel“. Beiträge kommen unter anderem von Olivia Wenzel, Maria Stepanova und Ocean Vuong, von Deniz Utlu, Senthuran Varatharajah und Lauren Groff, um nur einige zu nennen. Alle Texte in „Delfi“ sind Erstveröffentlichungen.
Miryam Schellbach ist Programmleiterin beim Claassen-Verlag und Mitherausgeberin der Zeitschrift „Delfi“. Im SWR2-Gespräch bricht sie eine Lanze für haptische und schön gestaltete Print-Produkte. „Man soll die Texte einer Literaturzeitschrift wie Delfi ja nicht nur online kurz durchklicken – sondern man soll sich in sie vertiefen“, sagt Miryam Schellbach. Den Bogen ins Digitale aber möchte sie trotzdem schlagen: „Wir wollen das Gespräch, das die Printzeitung beginnt, in den Sozialen Medien gern fortführen.“
Claassen Verlag, 152 Seiten, 15 Euro
ISBN 978-3-5461-0090-8

Kultur & Gesellschaft
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Folge vom 20.08.2023Die neue Literaturzeitschrift "Delfi" | Gespräch
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Folge vom 20.08.2023Klara Blum – Der Hirte und die Weberin | GesprächMoskau 1937: Eine Jüdin liebt einen chinesischen Kommunisten. Julia Franck hat Klara Blums Roman „Der Hirte und die Weberin“ (1951) neu publiziert und erzählt, warum sie ihn so mag. Moskau 1937: Nju-Lang liebt Hanna. Und Hanna liebt Nju-Lang. Er ist Chinese, sie eine Czernowitzer Jüdin. Beide sind Kommunisten, und sie brennen fürs politische Theater. Ihre Liebe währt nur drei Monate lang. Dann wird Nju-Lang nach China zurückgerufen. Hanna reist ihm einige Jahre später nach. In ihrem 1951 in der DDR erschienen Roman „Der Hirte und die Weberin“ erzählt Klara Blum (1904-1971) in literarisierter Form von ihrer eigenen Moskauer Liebe zu einem chinesischen Kommunisten. Auch er wird verschwinden, und sie wird ihm nach China folgen, um ein Leben lang nach ihm zu suchen. Dass er bereits 1943 dem Stalinismus zum Opfer fiel, wird sie nie erfahren. Mit „Der Hirte und die Weberin“ setzt Julia Franck als neue Herausgeberin der Anderen Bibliothek ein erstes Zeichen. Seit kurzem kuratiert die bekannte Autorin (etwa von „Die Mittagsfrau“) gemeinsam mit Rainer Wieland das Programm der Anderen Bibliothek. „Weitreisende Literatur“ möchten die beiden publizieren, erzählt Julia Franck im Gespräch mit SWR2-Literaturredakteurin Katharina Borchardt. Außerdem erzählt sie, was ihr an Klara Blums Roman so gefällt und welche Parallelen sie auch zu ihrer eigenen Familiengeschichte sieht. Die Andere Bibliothek, 309 Seiten, 48 Euro ISBN 978-3-8477-0463-8
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Folge vom 20.08.2023SWR2 lesenswert Magazin u.a. mit neuem Buch von Steffen KopetzkyNeue Bücher von Maxim Biller, Klara Blum, Steffen Kopetzky, Richard Ford - und eine neue Literaturzeitschrift namens Delfi
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Folge vom 20.08.2023Richard Ford – Valentinstag | BuchkritikWas soll man tun, wenn man weiß, dass man nur noch wenige Wochen zu leben hat? Weiter machen wie gewohnt oder auf die Seychellen fliegen? In seinem jüngsten Roman „Valentinstag“ gibt der amerikanische Autor Richard Ford eine sehr amerikanische Antwort. Aus dem Amerikanischen von Frank Heibert Hanser Verlag, 384 Seiten, 28 Euro ISBN 978-3-446-27732-8