Der 1971 in Albany, New York geborene Musiker Vijay Iyer, Sohn indischer Einwanderer, gilt in den USA als einer der kreativsten Jazzpianisten der jüngeren Generation. Vor gut zwanzig Jahren holte ihn der heute 83-jährige Trompeter Wadada Leo Smith in sein Quartett. Als es in der Viererkombination eine kreative Krise gab, beschlossen Iyer und Smith im Duo weiterzumachen. Vijay Iyer und Wadada Leo Smith haben beide schon Rassismus erlebt. Und sie verbindet, dass sie Musik als politische Botschaft begreifen.
Nach zahlreichen gemeinsamen Konzerten nahmen sie 2016 für das Münchner Label ECM ihr erstes gemeinsames Album auf. Und erst jetzt, 9 Jahre später, ist ihre zweite Zusammenarbeit herausgekommen. „Defiant Life” ist ein Album, das vom Widerstand gegen Unrecht erzählt. Dem aber alles Kämpferische fehlt. Das vielmehr in leisen und teils verfremdeten Klängen eine beeindruckend elegische Musik schafft. Man könnte sie als eine Art spirituelle Meditation begreifen - meint unser Jazzkritiker Johannes Kaiser.

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Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-am-samstagnachmittag/10001581/
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Folge vom 05.04.2025„Es geht um Widerstand und Leben“ - „Defiant Life” von Vijay Iyer und Wadada Leo Smith
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Folge vom 05.04.2025Lebendiges Mittelalter: Birgit Herold und ihr Roman „Die Schreiberin“Etwas zu können, zu dem nicht viele in der Lage sind, ist ein Privileg. Clara ist ihrem Vater dankbar, dass er sie ebenso wie ihren Bruder im Schreiben unterrichtet hat. Doch als der Vater stirbt, ist der Weg ihres Bruders vorgezeichnet – ihrer nicht. Also nimmt sie ihr Leben selbst in die Hand, sucht sich Arbeit, zieht mit ihrem Geliebten nach Mainz in die Werkstatt Gutenbergs und muss dann doch wieder in ihre Heimatstadt Augsburg zurückkehren. Über die echte Clara Hätzlerin weiß man nicht viel. Das inspirierte die Autorin Birgit Herold zu einem spannenden Roman über das Leben der einzigen bekannten Lohnschreiberin des Mittelalters, die zwischen ihrem Können und gesellschaftlichen Konventionen ihren Weg finden muss.
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Folge vom 05.04.2025Hanna Plaß: „Mit Schuldzuweisungen dringt man selten zum Kern einer Beziehung vor“Hanna Plaß ist eine Vielfachbegabung und Ausnahmeschauspielerin. Am 18. April ist sie im ZDF-Film „Das gläserne Kind“ neben Katharina Böhm in der Hauptrolle zu sehen.
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Folge vom 29.03.2025Nicht zu viel, nicht zu wenig – Matthias Nagel und die Kunst der AudiodeskriptionTheater, Ausstellungen, Tanz – auch blinde und sehbehinderte Menschen wollen auf das Bühnenerlebnis nicht verzichten. Um Teilhabe zu ermöglichen, werden immer wieder einzelne Vorstellungen mit Audiodeskription angeboten. An diesem Punkt kommt Matthias Nagel ins Spiel: er hat Medienmanagement in Stuttgart studiert und sich als blinde Person darauf spezialisiert, Beschreibungen, Audiotexte, für den Kunst- und Kulturbereich zu erstellen.