Dr. Sarah Straub ist Neuropsychologin und arbeitet als Demenzexpertin an der Universitätsklinik in Ulm. Sie setzt sich dafür ein, dass von Demenz betroffene Menschen nicht länger ausgegrenzt werden und will Vorurteile gegenüber der Krankheit abbauen. „Ich möchte, dass Demenz ihren Schrecken verliert“, sagt sie. Sarah Straub ist aber auch seit vielen Jahren professionelle Musikerin. Sie ist Liedermacherin, schreibt Songs und produziert CDs. Zurzeit ist sie wieder auf Tour und tritt auf Konzertbühnen in Deutschland mit ihrem aktuellen Programm „Alles Gute" auf.
Liedermacherin und Neuropsychologin - eine ungewöhnliche Kombination, denkt man im ersten Augenblick. Im Gespräch mit SWR Kultur erzählt Sarah Straub, wie eng für sie diese beiden Passionen zusammen gehören - und welche Chancen gerade die Musik Demenzkranken bietet, dem geistigen Verfall entgegen zu wirken. Zudem macht die Musikerin in ihren Liedern und Konzertlesungen die Demenzerkrankung zum öffentlichen Thema, um den Menschen Berührungsängste zu nehmen und über die Erkrankung aufzuklären.

Kultur & Gesellschaft
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Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-am-samstagnachmittag/10001581/
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Folge vom 09.05.2025„Ich möchte, dass Demenz ihren Schrecken verliert“ - Sarah Straub, Liedermacherin und Demenzforscherin
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Folge vom 09.05.2025„Aus der Kommunikation entspringt die Magie der Musik“ - „Homage“ von Joe Lovano und dem Marcin Wasilewski Trio„Jazz ist für mich eine Idee, wie man spielt und Ideen entstehen im Geist, in der Seele und im eigenen Herzen“ - das sagt der 72-jährige Saxophonist Joe Lovano, der mit „Homage“ nun zum zweiten Mal ein Album mit dem polnischen Marcin Wasilewski Trio veröffentlicht hat. Joe Lovano zählt in den USA zu den bekanntesten Tenor-Saxophonisten seiner Generation und hat in seiner Musikerlaufbahn mit vielen amerikanischen Jazzgrößen zusammengespielt. Die Songs für das aktuelle Album sind direkt für das Marcin Wasilewski Trio geschrieben. Dabei liefert Joe Lovano kompositorisch nur das Grundgerüst und lädt die Ensemblemusiker dazu ein, sich in einem freien Spiel zu entfalten und eigene Idee zu entwickeln. „Ich versuche Stücke zu komponieren, die die Tür aufmachen, um Gefühle auszudrücken und sich wirklich gegenseitig zuzuhören“, sagt Joe Lovano. „Genau darin besteht die Kommunikation und daraus entspringt die Magie der Musik.“ Die vier Musiker verzaubern uns dabei mit grandiosem, beschwingten Jazz - meint unser Jazzkritiker Johannes Kaiser.
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Folge vom 09.05.2025Negativity Bias - erklärt von Bernhard PörksenNegativity Bias - ein Begriff aus der Psychologie - kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie Negativitätsverzerrung oder Negativitätsdominanz. Menschen nehmen negative Nachrichten, Emotionen und Erlebnisse äußerst intensiv wahr und lassen sich von ihnen stärker beeinflussen als von positiven Wahrnehmungen. Diese Negativitätsverzerrung, die besonders in Krisen- und Kriegszeiten zu beobachten ist, ist vermutlich evolutionär in uns angelegt. Denn wir sind darauf programmiert, Gefahren frühzeitig zu erkennen, um uns vor ihnen zu schützen. Heutzutage erscheint dieser evolutionär begründete Mechanismus jedoch fatal, da wir dazu neigen, vielgezeigte und auch medial intensiv präsentierte Schrecken wie z.B. einen Terroranschlag oder Flugzeugabsturz vom Gefahrenpotential her zu überschätzen. Der Medienwissenschaftler Prof. Bernhard Pörksen spricht sich deshalb für einen produktiven Umgang mit dem Phänomen Negativity Bias aus - Faktizität statt Negativität.
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Folge vom 03.05.2025Lensi Schmidt „Ich als Feminist“Gleichberechtigung sollte ein gemeinsames Projekt von Frau und Mann sein. Doch Männern, die sich betont feministisch geben, steht Autorin Lensi Schmidt eher skeptisch gegenüber. Ihre Beobachtung: Feminismus verkomme in den Händen mancher Männer zum „Lifestyle“, mit dem sie sich moralisch überlegen fühlten. Die Podcasterin, die sich mit sozialpolitischen Themen befasst, hat daher in ihrem Buch „70 Dinge“ aufgelistet, „die wir bei Männern nicht mehr ertragen“.