Respekt ist ein menschliches Grundbedürfnis. Die Diskussion über einen respektvollen Umgang hat angesichts gesellschaftlicher Krisen und einer zunehmenden Verwilderung in den Sozialen Medien gerade in den letzten Jahren stärker an Bedeutung gewonnen. Gibt es noch verbindliche Regeln sprachlichen Respekts? Oder bewegt man sich damit in starren Mustern, die unserer Zeit nicht mehr entsprechen? Wie könnten zukünftig angemessene Formen eines respektvollen Umgangs aussehen?
Der Medienwissenschaftler Prof. Bernhard Pörksen konstatiert, dass sich der Respektbegriff - abgesehen von Entgleisungen in einzelnen sozialen Netzwerken - in einem positiven Wandel befindet. Etwa hin zu mehr Gleichberechtigung zwischen Eltern und Kindern, zwischen Mann und Frau, zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Milieus. Aber in der Politik erweise er sich oftmals als diffuse Stimmungsvokabel - ein Versprechen ohne konkrete Umsetzung. Respekt, so Bernhard Pörksen, dürfe nicht nur sprachliche Symbolpolitik bleiben, sondern müsse zur gelebten Gleichberechtigung jenseits der sprachlichen Fassade führen.
Kultur & Gesellschaft
SWR2 am Samstagnachmittag Folgen
Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-am-samstagnachmittag/10001581/
Folgen von SWR2 am Samstagnachmittag
99 Folgen
-
Folge vom 06.09.2025Respekt - erklärt von Bernhard Pörksen
-
Folge vom 06.09.2025Kochen mit Genussforscher Prof. Thomas Vilgis: Zucchini-Pfanne – Wunderbar mediterran und schnell zubereitetDie Zucchini hat ein mildes, leicht nussiges und fruchtiges Aroma. Sie gehört zur Gattung der Gartenkürbisse und kommt ursprünglich aus Mittelamerika. Doch längst landet sie auch bei uns oft auf dem Teller. Denn die Zucchini ist unkompliziert und hält sich recht lange – und obwohl sie relativ wenig Eigengeschmack hat und beim Erhitzen schnell matschig wird, kann man viel Leckeres mit ihr anstellen. Das weiß natürlich auch unser kulinarischer Physiker und leidenschaftlicher Hobbykoch Prof. Thomas Vilgis. Er wählt für sein Pfannengericht Minizucchini, die mehr Eigengeschmack besitzen, und kombiniert sie mit Safran.
-
Folge vom 06.09.2025Überschäumend und mitreißend - Die Drahtzieher und ihr Album „Mer Diga Men“2016 haben die Bandmitglieder der „Drahtzieher“ aus Ravensburg sich auf einem Festival zu Ehren der Gypsy-Swing-Legende Django Reinhardt kennengelernt: Bobby Guttenberger (Gitarre) stammt aus einer uralten Sinti-Familie in Ravensburg - Kontrabassist Kolja Legde und Gitarrist David Klüttig wohnen bei ihm quasi um die Ecke. Im Trio ergänzen sich die drei Musiker perfekt und präsentieren sich als großartige Geschichtenerzähler. Es gibt unzählige Ensembles, die bis heute die Klassiker von Django Reinhardt interpretieren, aber nur wenige haben dem „Gypsy-Jazz“ auch neue Impulse eingehaucht. Zu diesen Ausnahmen gehört zweifelsohne das Trio „Die Drahtzieher“. Beim Label Fine Music haben die Musiker nun ihr neues Album „Mer Diga Men“ veröffentlicht - das ist Romanes und bedeutet so viel wie „Wir sehen uns". Überschäumend und mitreißend ist diese hervorragend abgemischte Produktion der drei Instrumentalisten - meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
-
Folge vom 06.09.2025Politisch: Adelbert von Chamissos „Die Weiber von Winsperg“Es gibt Begebenheiten, die - und lägen sie noch so weit zurück - immer wieder verdienen, aus dem Dunkel der Geschichte, der Sagen und Legenden ans Licht geholt zu werden. Eine der literarischen Formen für diesen Geschichts- oder Geschichten-Transfer ist die Ballade. Die folgende führt uns historisch ins 12. und literarisch ins 19. Jahrhundert. Sie handelt von den Weibern von Winsperg – damit gemeint ist Weinsberg – und es geht dabei um eine dramatische Rettungsaktion tapferer Frauen in dieser Stadt. Der Kern der Handlung erzählt davon, dass wahre Klugheit und menschliche Treue sich als die besseren Waffen erweisen. Bei dieser Begebenheit hielt sich ein König tatsächlich mal an das, was er zuvor versprochen hatte. Geschrieben wurde die Ballade von Adelbert von Chamisso - interpretiert wird sie hier von der Schauspielerin Corinna Kirchhoff.